Immer mehr von Waldbränden und Dürren betroffen
Rotes Kreuz veröffentlichte „World Disaster Report“
Wien – Zuerst die gute Nachricht: Die Zahl der Naturkatastrophen ist gesunken. Das geht aus dem „World Disaster Report 2018“hervor, den den die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) am Montag präsentiert hat. In Zahlen gegossen: Von 1998 bis 2007 wurden 4454 Naturkatastrophen verzeichnet, zwischen 2008 bis 2017 waren es 3751.
Die schlechte Nachricht: Trotz dieser positiven Entwicklung ist die Zahl der von extremen Temperaturen, Dürren, Erdrutschen und Waldbränden Betroffenen ebenso gestiegen wie die durch Naturkatastrophen verursachten Schäden. Laut IFRC liegt es daran, dass meist dieselben verwundbaren Weltregionen betroffen sind. So trafen 40,6 Prozent der insgesamt 3751 Katastrophen Asien, wo es die höchste Besiedlungsdichte gibt. Danach folgen Nord- und Südamerika und Afrika.
Nicht genug Geld für Hilfe
„Ein riesengroßes Problem besteht darin, dass Millionen von Menschen keine humanitäre Hilfe erhalten, obwohl sie diese benötigen“, sagt Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Viele können demnach nicht erreicht werden, weil es schlicht eine Unterfinanzierung gebe. Dazu kämen laut Rotem Kreuz noch Menschen, die nicht erfasst sind, weil sie in keiner Statistik aufscheinen oder keine Papiere haben, zum Beispiel irreguläre Migranten.
Kerschbaum fordert deshalb ein Umdenken bei der Bewältigung von humanitären Krisen: „Es müssen mehr Ressourcen in lokale Hilfsorganisationen investiert werden, die am besten dafür sorgen können, dass niemand von Hilfe ausgeschlossen bleibt. Nur 2,9 Prozent der internationalen humanitären Hilfe geht direkt an lokale Organisationen.“(red)