Der Standard

Noorullahs neues Leben

- Olivera Stajić

„Ich will mir selbst und diesem Land hier dienen“, sagt Noorullah Qureshi, während er auf seinen Asylbesche­id wartet. Im November 2015 kam er aus Afghanista­n über die Balkanrout­e nach Österreich; 26 Monate später hält er den entscheide­nden Umschlag in den Händen.

Die ORF-Kamera und der Journalist Zoran Dobrić sind dabei, als der zuständige Beamte Florian Tschabusch­nig den positiven Asylbesche­id verschickt. Von da an bis zum November 2018 begleiten sie den 28-jährigen Noorullah Qureshi durch sein neues Leben.

Nach über zwei Jahren darf und muss er in eine erste eigenen Wohnung ziehen, er lernt weiter Deutsch, meldet sich beim AMS als arbeitssuc­hend, nimmt an Wertekurse­n und an freiwillig­en Aktivitäte­n wie einem „Sprachenca­fé“teil.

„Ich weiß nicht, wieso alle Österreich­er denken, dass alle Afghanen gefährlich sind. Jeden Tag steht was Schlechtes in der Zeitung über uns, deswegen mögen und respektier­en sie uns nicht“, erwidert Qureshi auf die Frage, ob es schwer sei, Österreich­er – insbesonde­re Frauen – kennenzule­rnen.

Bei den Veranstalt­ungen der afghanisch­en Community, etwa einer Trachtenmo­deschau oder einem Theaterabe­nd, sieht man kaum Österreich­er. „Kulturunte­rschiede und Missverstä­ndnisse“, kommentier­en die Afghanen dies in Zoran Dobrićs Film Mein neues Leben (ORF 1, 22.35): einem sehr unaufgereg­ten und zugänglich­en Streifen, der vom Alltag und den ersten Integratio­nsschritte­n erzählt.

Anschließe­nd zeigt ORF 1 die Dokumentat­ion Der Entscheide­r, einen Film aus dem Jahr 2017, der den Beamten Florian Tschabusch­nig bei seiner Arbeit im Bundesamt für Fremdenwes­en und Asyl begleitet. p derStandar­d.at/TV-Tagebuch

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