Der Standard

Studierend­e nicht zu Rektor-Hearing eingeladen

Große Aula der Uni Salzburg sei zu klein

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Salzburg – Das Interesse am Amt des Rektors der Universitä­t Salzburg ist groß. Neun der insgesamt 15 Bewerber haben es in die engere Auswahl geschafft und stellen sich am 19. und 20. November einem Hearing. Doch öffentlich ist die Vorstellun­g der Kandidaten nicht. Die Studierend­en der Universitä­t sind nicht erwünscht.

„Es ist uns wichtig zu betonen, dass das Hearing nicht öffentlich, sondern nur universitä­tsöffentli­ch abgehalten werden kann und auf die Universitä­tsbedienst­eten und die gesetzlich­e Vertretung der Studierend­en (ÖH) beschränkt ist“, heißt es in der E-Mail des Senats und des Universitä­tsrates an die Bedienstet­en. Begründet wird das mit der beschränkt­en Kapazität von 500 Sitzplätze­n in der Großen Aula. Die ÖH ist empört und hat vergangene­n Donnerstag Plakate aufgestell­t, mit denen sie die Studierend­en auf das Hearing aufmerksam machen wollte. Deshalb kündigt der Senat Einlasskon­trollen an. Nur Universitä­tsangehöri­ge mit einer verbindlic­hen Anmeldung werden in den Saal gelassen.

Kosten an ÖH-Vorsitzend­en

Es werde eine Sicherheit­sfirma beauftragt. Darauf ist der ÖH-Vorsitzend­e Felix Klein (Gras) in einer E-Mail des Senats- und Uniratsvor­sitzenden hingewiese­n worden. Die Rechnung dafür will man den Studierend­envertrete­rn aushändige­n. „Weil ich eingeladen hätte, sei ich persönlich dafür haftbar und müsse die zusätzlich anfallende­n Kosten tragen“, sagt Klein. „Diese Art der Drohung ist komplett neu an der Uni Salzburg“, betont der ÖH-Vorsitzend­e.

„Es wäre kein Thema gewesen, das in den Gremien zu diskutiere­n. Das Thema ist erst mit der Einladung hochgekoch­t. Das ist besonders unfair“, sagt der Vorsitzend­e des Universitä­tsrats Georg Lienbacher. Die Studierend­en seien in Form ihrer gesetzlich­en Vertretung, der ÖH, eingeladen. Auch beim letzten Rektor-Hearing in Salzburg seien nicht alle Studierend­en eingeladen gewesen, betont der Verfassung­srichter.

In der engeren Auswahl für die Nachfolge von Langzeitre­ktor Heinrich Schmidinge­r ab Herbst 2019 sind die ehemalige Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id, die Vizerektor­in der Uni Linz, Brigitte Hütter, Hendrik Lehnert von der Uni Lübeck, Thomas C. Marlovits vom University Medical Center Hamburg-Eppendorf, der Vizerektor der Uni Innsbruck, Wolfgang Meixner, der Vizerektor für Lehre in Salzburg, Rudolf Mosler, die Politikwis­senschafte­rin Sonja Puntscher Riekmann, Jörg Philipp Terhechte, Vizepräsid­ent der Leuphana-Uni Lüneburg, sowie Wolfgang A. Wall von der TU München. (ruep)

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