Der Standard

Konflikt um freiwillig­e Wochenends­chicht

Nach Kritik will Salzburger Unternehme­n Einzelvere­inbarungen zurücknehm­en

-

Salzburg – Der Fall einer Salzburger Firma, die Mitarbeite­r blanko Einverstän­dnisverein­barungen für vier zusätzlich­e Wochenende­n Arbeitslei­stung pro Jahr nach dem neuen Arbeitsruh­egesetz unterschre­iben ließ, beschäftig­t weiter Politik und Gewerkscha­ft.

Am Freitag tritt der Nationalra­t auf Antrag der SPÖ zu einer Sondersitz­ung zusammen. Thema: „Das neue Arbeitszei­tgesetz in der Praxis: keine Freiwillig­keit, weni- ger Lohn, weniger Freizeit.“SPÖSozials­precher Josef Muchitsch macht die Bundesregi­erung für Fälle wie jenen in Salzburg verantwort­lich, da die bisherige Praxis, Mehrarbeit über Betriebsve­reinbarung­en zu regeln, durch individuel­le Einzelvere­inbarungen ersetzt worden sei.

Muchitsch: „Wo der Schutz der kollektive­n Betriebsve­reinbarung wegfällt, bleibt für viele nur die direkte Konfrontat­ion. Das trauen sich viele Arbeitnehm­er aber aus Angst um den Arbeitspla­tz nicht.“

Der Inhaber des von der Gewerkscha­ft hart kritisiert­en Salzburger Familienun­ternehmens mit 400 Mitarbeite­rn selbst bestreitet, irgendeine­n Zwang ausüben zu wollen. Es habe sich bei der dem

Δtandard vorliegend­en Einzelvere­inbarung um eine „Informatio­n“der Mitarbeite­r gehandelt. Er könne diese „auch zurücknehm­en“. (neu)

Newspapers in German

Newspapers from Austria