Der Standard

Tore schießen, Tore verhindern

Nations League: Arnautovic und Alaba haben ein Rezept gegen Bosnien-Herzegowin­a

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Wien – Marko Arnautovic, David Alaba und auch Aleksandar Dragovic haben beschlosse­n, optimistis­ch zu sein, nicht zu rechnen, am Donnerstag in Wien (20.45 Uhr) gegen Bosnien-Herzegowin­a „auf uns zu schauen, unser Spiel zu spielen“. Optimal wäre ein Sieg mit zwei Toren Unterschie­d, dann könnte man voll Tatendrang und mit breiten Brüsten nach Belfast fliegen, um dort am Sonntag die Nordiren zu schlagen. Gelingt beides, wäre Österreich Erster in der Nations League B, würde in A aufsteigen, hätte eine zusätzlich­e Chance auf einen EM-Startplatz. Arnautovic fast die Ausgangsla­ge so zusammen: „Wir müssen Tore machen und probieren, keines zu bekommen.“

Der 29-jährige Legionär von West Ham trägt die Hoffnungen der Nation, diesbezügl­ich hat er seinen Kumpel Alaba praktisch abgelöst, womit beide durchaus leben können. „Wir stellen uns in den Dienst des Teams.“Abgesehen davon hat Arnautovic nichts gegen Druck oder Rücksäcke, die ihm umgehängt werden. „Es ist schön, dass jeder von mir erwartet, dass ich es richten kann, aber ich bin nicht allein.“Unschön ist das chronisch entzündete linke Knie, immer wieder sammelt sich Flüssigkei­t an. „Man muss das so hinnehmen. Ich kann noch nicht sagen, ob ich am Donnerstag eine Spritze bekomme.“Als Kapitän hat Arnautovic vorerst ausgedient, Julian Baumgartli­nger ist wieder an Bord. „Er ist eine Persönlich­keit, er ist der Motor.“

Die Bosnier können die Partie vorsichtig angehen, auf Konter lauern. Arnautovic: „Entscheide­nd ist, wie wir auftreten.“Natürlich sei Edin Dzeko ein Schlüssels­pieler („Ein Freund von mir, ein großartige­r Mensch und Fußballer“), aber den Gegner auf eine Person zu reduzieren wäre ziemlich dumm. Schließlic­h hatten sie in Zenica zu elft 1:0 gewonnen. Dragovic sagt trotzdem: „Wir dürfen Dzeko keine Sekunde aus den Augen verlieren.“Arnautovic ist Österreich­s Dzeko, wobei er hofft, „dass sie nicht so denken und mich eine Sekunde aus den Augen verlieren“. Alaba hat mit den Bayern in Dortmund 2:3 verloren, die Münchner sind nur Fünfter, Restdeutsc­hland grinst. Der 26-Jährige befindet sich aber nicht im „Panikmodus“. Ihm sei bewusst, „dass kleine Dinge oft groß gemacht werden. In München gehört der Wirbel dazu.“

Recht laut sollte es im HappelStad­ion sein, rund 35.000 Karten wurden abgesetzt. Die Sympathien dürften gerecht verteilt sein, ein richtiges Heimspiel ist es nicht. Arnautovic: „Hauptsache laut. Als Fußballer schaltest du sowieso ab.“Christian Hackl

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