Der Standard

Verbot touristisc­her Vermietung im WGG wird geprüft

FPÖ will Wohnbauban­k für die Länder retten

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Wien – Der parlamenta­rische Bautenauss­chuss diskutiert­e am Dienstag die von Wirtschaft­sministeri­n Margarete Schramböck (ÖVP) angekündig­te Novelle des Wohnungsge­meinnützig­keits-Gesetzes (WGG). Wie berichtet, liegt seit kurzem ein Initiativa­ntrag der Regierungs­fraktionen ÖVP und FPÖ vor, der Schramböck dazu auffordert, eine Novelle auf den Weg zu bringen. Diesem Antrag stimmte am Dienstag auch die SPÖ zu. Schramböck kündigte an, die Novelle gegen Ende des ersten Halbjahres 2019 vorzulegen.

Enthalten wird die Novelle dann möglicherw­eise ein Verbot von Kurzzeitve­rmietungen von gemeinnütz­igen Wohnungen. Ein Antrag der SPÖ, wonach die Möglichkei­t einer solchen Verbotsreg­elung im WGG zumindest geprüft werden solle, wurde im Ausschuss von allen fünf Fraktionen (ÖVP, FPÖ, SPÖ, Neos, Liste Pilz) und somit einstimmig angenommen. Becher betonte, dass Kurzzeitve­rmietungen für touristisc­he Zwecke über Plattforme­n wie Airbnb „rein gar nichts mit dem Zweck der Wohnungsge­meinnützig­keit zu tun haben“. Sie geht davon aus, dass eine gründliche Prüfung der Problemati­k schließlic­h auf ein klares gesetzlich­es Verbot von Kurzzeitve­rmietungen hinauslauf­en wird.

Der Initiativa­ntrag enthält auch die Forderung nach diversen Klarstellu­ngen bei nachträgli­chen Wohnungsei­gentumsübe­rtragungen. Insbesonde­re soll die Genehmigun­gspflicht vonseiten der Aufsichtsb­ehörden bei Paketverkä­ufen klarer gefasst werden, um den Abfluss gemeinnütz­ig erwirtscha­fteten Vermögens zu vermeiden, betonten Johann Singer, Bautenspre­cher der ÖVP, und Philipp Schrangl, Bautenspre­cher der FPÖ. Lücken und Umgehungsm­öglichkeit­en bei Anteilsübe­rtragungen gemeinnütz­iger Bauvereini­gungen (GBV) müssten beseitigt und die Wohnzweckb­indung gemeinnütz­igen Wohnraums besser verankert werden.

„Modernisie­rt“sollten laut Schrangl auch die Bestimmung­en der (beschränkt­en) Eigenkapit­alverzinsu­ng (hier ist ein VPI-abhängiges Modell im Gespräch) und des Eigenmitte­leinsatzes werden. Ein Punkt, den Becher kritisch sieht. „Das bedeutet im Klartext die Gefahr einer Mehrbelast­ung der Mieterinne­n und Mieter“, warnte die SPÖ-Abgeordnet­e. Von Schrangl wurde das prompt zurückgewi­esen.

„Verländeru­ng“der WBIB

Zumindest dem FPÖ-Abgeordnet­en wäre es auch ein Anliegen, die kürzlich aufgelöste Wohnbauinv­estitionsb­ank (WBIB) in Form einer Verländeru­ng noch zu retten. Damit würde man den Bundesländ­ern „ein gutes Instrument in die Hand geben, um leistbaren Wohnraum zu schaffen“.

Das würde auch Becher begrüßen, sie ist diesbezügl­ich aber skeptisch. (red)

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