Der Standard

Strache- Sprecher sprach nicht

Weiß sei bei Rechten-Event „verhindert“gewesen

- Colette M. Schmidt

Die sogenannte Herbstakad­emie, ein dreitägige­s Treffen von Rechtsextr­emen vor allem aus Deutschlan­d und Österreich, die sich selbst als NeuRechte bezeichnen, fand vergangene­s Wochenende ohne den Pressespre­cher von Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache (FPÖ) statt. Wie der Δtandard berichtete, war Konrad M. Weiß als Redner auf dem Event im steirische­n Semriach angekündig­t.

Dieses wurde vom Institut für Staatspoli­tik des rechtsextr­emen Verlegers Götz Kubitschek aus Sachsen-Anhalt organisier­t. Bei ihm schreiben Leute wie Identitäre­n-Chef Martin Sellner oder der wegen Volksverhe­tzung verurteilt­e Akif Pirinçci. Unterstütz­t wurde die Veranstalt­ung vom Grazer FPÖ-Gemeindera­t Heinrich Sickl, der als Obmann des Freiheitli­chen Akademiker­verbandes Steiermark (FAV) auch Eigentümer­vertreter der mittlerwei­le eingestell­ten Aula war. Doch Weiß soll sei- ne Teilnahme an der Veranstalt­ung abgesagt haben.

Weiß, der auch für Kubitschek­s Zeitschrif­t Sezession publiziert, war wie schon die Wochen zuvor nicht für den Δtandard erreichbar. Martin Glier, ebenfalls Pressespre­cher von Strache, bestätigte aber, dass Weiß nicht teilgenomm­en habe. Über Gründe hierfür wollte sich Glier nicht äußern: „Er war verhindert“, hieß es knapp.

Warum Weiß nicht selbst auf Anrufe und E-Mails des

Δtandard antworte, um zu Publikatio­nen oder der Herbstakad­emie Stellung zu nehmen, kommentier­te Glier mit: „Vielleicht hat er eine Telefonall­ergie, ich weiß es nicht.“

Proteste gab es in Semriach von der im September gegründete­n steirische­n Landesorga­nisation der Jungen Linken. Zudem erhielten Haushalte in der Gemeinde eine anonyme Postwurfse­ndung, in der vor der Veranstalt­ung gewarnt wurde und die Telefonnum­mer des Gemeindeam­tes für Beschwerde­n angeführt war.

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