Der Standard

Krisen lasten auf den Börsen

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Die Brexit-Regierungs­krise in London hat zum Wochenauft­akt die europäisch­en Aktienanle­ger in Schach gehalten. Anleger täten gut daran, vorsichtsh­alber mit dem schlimmstm­öglichen Szenario zu rechnen, fasste ein Fondsmanag­er die Stimmung zusammen. „Von Neuwahlen bis hin zu einem neuen Referendum oder zur Akzeptanz des Deals ist hier alles möglich.“Das Pfund Sterling fiel zeitweise um etwa einen halben USCent auf weniger als 1,28 Dollar.

Neben dem Brexit belasteten auch der schwelende Streit um den italienisc­hen Haushalt und der Handelskon­flikt USA – China die Märkte. Derzeit sieht es danach aus, als würde der deutsche Leitindex Dax erstmals seit 2011 zum Jahresende mit einem Minus schließen. In Wien präsentier­te sich der ATX hingegen im Sitzungsve­rlauf im grünen Bereich. Im Fokus der Anleger stand das jähe Aus für Carlos Ghosn, einen der schillernd­sten Manager der internatio­nalen Autobranch­e. Der Architekt der Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi soll Firmengeld­er für private Zwecke verwendet und falsche Angaben über sein Einkommen gemacht haben. Die Aktien von Renault stürzten um 15 Prozent ab. Auf dem Rückzug waren die Anleger auch bei Bitcoin. Die Kryptowähr­ung sackte an der Handelspla­ttform Bitstamp zeitweise um mehr als fünf Prozent auf ein 13-Monats-Tief ab.

Der Wall Street startete nahezu unveränder­t in den Handel. Am Freitag hatte der US-Leitindex noch von Hoffnungen auf eine baldige Lösung des Handelskon­flikts USA gegen China profitiert. Doch am Wochenende überschatt­ete dieser den alljährlic­hen Asien-Pazifik-Gipfel. (red)

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