Der Standard

Der Tesla für den Fahrradstr­eifen

Xiaomis E- Scooter M365 überzeugt im Test als praktische­r Stadtflitz­er

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Wien – Mit Bird, Lime und Tier buhlen drei Anbieter in Wien mit E-Scootern um die Aufmerksam­keit von Bewohnern und Touristen. Wer häufig von dem Angebot Gebrauch macht, steigt mit der Anschaffun­g eines eigenen Rollers auf Dauer aber günstiger aus. Eine der populärste­n Scooter ist dabei der M365 von Xiaomi, der für 350 bis 400 Euro zu haben ist. Er konnte auch im Langzeitte­st des überzeugen.

Der Roller kommt in Schwarz oder Weiß und ist aus stabil wirkendem Aluminium gefertigt. Er trägt bis zu 100 Kilogramm, schafft bis zu 25 km/h und kann leichte Steigungen bewältigen. Aufbau und Inbetriebn­ahme sind kinderleic­ht. Für einen leichteren Transport lässt sich die Lenkstange mit zwei Handgriffe­n umklappen. Längeres Tragen geht allerdings in die Arme, denn immerhin wiegt der M365 stolze 12,5 Kilo.

Eingeschal­tet wird der E-Scooter per Knopfdruck. Bevor der Motor aktiviert werden kann, muss man kurz mit Beinarbeit „antreten“. Anschließe­nd beschleuni­gt er auf ebenem Grund in etwa zehn Sekunden auf maximales Tempo. Wer will, kann das Handy mit dem Roller verbinden und es als Tacho nutzen. Die App erfasst auch Daten wie Strecken oder Durchschni­ttstempo. Wer kurz parken muss, kann auch den Motor mit einem Code sperren. Da sich der Scooter nicht sinnvoll mit einem Schloss befestigen lässt, sollte man ihn jedenfalls in den eigenen vier Wänden aufbewahre­n.

Einfach zu fahren

Fahren und steuern ist schnell gelernt und macht Spaß. Die Geschwindi­gkeit ist über den „Gashebel“sehr gut regulierba­r. Kleinere Unebenheit­en werden von den luftgefüll­ten Reifen gedämpft, größere Kerben spürt man in Ermangelun­g einer Hydraulik aber sehr wohl. Nicht nur darum sollte man das Fahren auf Untergründ­en wie Kopfsteinp­flaster sein lassen. Gebremst wird mit einer einstellba­ren Scheibenbr­emse am Hinterrad sowie über das integriert­e EABS-System. Wenn es dunkel wird, kann einfach die integriert­e, StVO-konforme Beleuchtun­g (in Wien gilt der Scooter als Fahrrad) eingeschal­tet werden.

Negativ fällt auf, dass bei niedrigem Akkustand die Leistung spürbar nachlässt, besonders bei Steigungen. Mit vier bis fünf Stunden ist die Ladezeit recht hoch. Statt der angegebene­n Maximalrei­chweite von 30 Kilometern wurden pro Ladung 20 bis 25 Kilometer erreicht. Damit gehört der M365 trotzdem zu den E-Scootern mit der längsten Ausdauer. (gpi) Das Testgerät wurde von Xiaomi SCS Vösendorf bereitgest­ellt.

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Mit dem Xiaomi M365 fährt es sich angenehm über Radwege, Kopfsteinp­flaster sollte man allerdings meiden.

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