Der Standard

Zu viele Wissenslüc­ken

- Rosa Winkler-Hermaden

Die einen hassen sie, die anderen lieben sie. Die elektrisch betriebene­n Scooter, die seit dem Spätsommer in Wien nicht zu übersehen sind, sorgen für Gesprächss­toff. Sie springen ins Auge, wenn sie ungünstig abgestellt sind. Ein reflexarti­ger Schritt zur Seite ist oft notwendig, wenn ein Fahrer (zu schnell) vorbeiflit­zt.

Fest steht: Es gibt Wissenslüc­ken, an welche Regeln man sich als Nutzer zu halten hat. Dass die E-Roller in Wien wie Fahrräder zu behandeln sind, wissen viele, die am Gehsteig unterwegs sind, offenbar noch nicht.

Da ist es wenig überrasche­nd, dass wenige Wochen nach Start des Leihservic­e die Kritik immer lauter wird. Bezirke sehen sich gezwungen, die Initiative zu ergreifen, landet ein Großteil der Beschwerde­n doch bei ihnen. Regelungen werden in Kleinarbei­t von Bezirk zu Bezirk mit den Anbietern verhandelt. Das ist ziemlich absurd. Die Bedürfniss­e sind in der Josefstadt kaum anders als in Simmering.

Dass die Stadt vorerst nicht mitreden will, ist ein Problem. Es reicht nicht, dass Verkehrsst­adträtin Maria Vassilakou (Grüne) sich erfreut darüber zeigt, dass die Anbieter ihre Nutzungsbe­dingungen nachschärf­en.

E-Scooter sind aus Umweltsich­t eine Bereicheru­ng, wenn dafür manche das Auto stehen lassen. Also her mit Aufklärung und Informatio­nen, damit die Polizei gar nicht gezwungen wird zu strafen. Es wäre schade, wenn der Unmut über E-Scooter so groß wird, dass sie keiner mehr haben will.

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