Undercover in der Moschee: „Gesetze sind lachhaft“
Journalist fand in Grazer Bethaus Radikale und Dealer
Graz – Der deutsche Journalist Shams Ul-Haq hat sich ein halbes Jahr lang undercover in Grazer Moscheen bewegt und beschreibt in seinem Buch Eure Gesetze interessieren uns nicht! deren Radikalisierung, aber auch das Misstrauen, mit dem Imame inzwischen möglichen Spitzeln (wie ihm selbst) begegnen. Mit falscher Identität hat er dutzende Gebetshäuser – auch in der Schweiz und Deutschland – besucht und warnt nun: „Die Politik muss wachsam sein“, denn die österreichischen Gesetze seien „lachhaft“.
Ul-Haq ist vor mehr als 25 Jahren als Minderjähriger aus Pakistan nach Deutschland geflüchtet – undercover recherchierte er auch in deutschen Aufnahmelagern und als gläubiger Muslim in Moscheen. In seinem neuen Buch geht der Autor auf drei in seinen Augen spezielle Grazer Moscheen ein: die Tawhid-Moschee in der Herrgottwiesgasse, die Subul-El-SalamMoschee in der Großmarktstraße und die afghanische Moschee in der Ungergasse.
Imame sind jetzt vorsichtig
In allen diesen Moscheen hatte er mit Misstrauen ihm gegenüber zu tun. Seit den Razzien, Festnahmen und Verurteilungen in den vergangenen Jahren wüssten die Imame, dass sie von staatlichen Stellen überwacht werden: „Seither haben sie ihre Taktik geändert. Sie gehen mehr in Privathäuser oder Fitnessstudios.“
Und konkret zu Graz: „Ich war ausgesprochen überrascht über die hohe Zahl von Jugendlichen, die sich in der afghanischen Moschee aufhielten. Männer, die ihr Geld mit Drogenhandel und Prostitution verdienen, die allein schon durch ihre Lebensumstände und Lebensgeschichten ein hohes Gefährderpotenzial darstellen und in engem Kontakt zur afghanischen Moschee stehen. Aus meiner Sicht handelt es sich hier gesellschaftspolitisch um eine Art leicht entzündlichen Molotowcocktail, der jederzeit hochgehen kann.“