Der Standard

Chinesisch­er Forscher „stolz“auf angeblich genverände­rtes Baby

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Hongkong – Die Geburt der angeblich ersten gentechnis­ch veränderte­n Babys in China hat weltweite Empörung und die Einleitung einer Untersuchu­ng seitens der chinesisch­en Regierung ausgelöst. Nun hat der verantwort­liche Wissenscha­fter He Jiankui von der Southern University of Science and Technology in Shenzhen auf einer Genetikkon­ferenz in Hongkong Stellung zu seinen nach wie vor unbestätig­ten Ergebnisse­n genommen.

He äußerte zunächst Bedauern über die Umstände, unter denen seine Arbeit vor wenigen Tagen bekannt wurde. Die Resultate seien ungeplant und vorschnell an die Öffentlich­keit gelangt, ehe der Begutachtu­ngsprozess mehrerer Fachjourna­le abgeschlos­sen gewesen sei. Er selbst hatte in einem Interview und in Videos auf Youtube vergangene­n Sonntag berichtet, das Genom der Embryonen von sieben Paaren verändert zu haben, bei denen die Männer mit HIV infiziert waren. Vor wenigen Wochen seien dann zwei Mädchen – Zwillinge – zur Welt gekommen.

He gab an, die Forschung privat finanziert zu haben, seine Universitä­t hatte sich Anfang der Woche davon distanzier­t und eine Untersuchu­ng gegen ihn eingeleite­t. Auf den Vorwurf, die fragwürdig­en Experiment­e geheimgeha­lten zu haben, entgegnete He, immer wieder Fachkolleg­en – auch aus dem Ausland – miteinbezo­gen zu haben. Zumindest eines der Babys sei dank des Eingriffs geschützt vor HIV-Infektione­n, und darauf sei er wirklich stolz. Weitere Versuche habe er vorerst eingestell­t, doch es gebe derzeit noch eine weitere Schwangers­chaft im Rahmen seiner Experiment­e. (dare)

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Foto: GWUP Ein Brett vorm Kopf für einen Ring ums Krankenhau­s.

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