Angst greift auf Europa über
Nach dem Kursrutsch an der Wall Street wegen aufgeflammter Rezessionsängste sind zur Wochenmitte auch die Anleger an Europas Börsen auf Tauchstation gegangen. „Die Unsicherheit rückt wieder ins Blickfeld der Anleger“, erklärte Experte Salah Bouhmidi vom Analysehaus Daily FX. „Zu viele Risikofronten schüchtern Marktteilnehmer ein und lassen nur noch wenige von einer Jahresendrallye träumen.“Vor diesem Hintergrund nahmen einige Anleger Kurs auf den „sicheren Hafen“deutscher Bundesanleihen. Ihre Käufe drückten die Rendite zehnjähriger Titel mit 0,24 Prozent auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahr.
Bei der pessimistischen Grundstimmung stießen selbst positive Nachrichten auf wenig Gehör. Auch die Autobranche verzeichnete geringe Abschläge. Nach dem Treffen deutscher Autobosse mit US-Präsident Donald Trump und anderen Vertretern der Regierung in Washington kündigten Volkswagen, BMW und Daimler ein stärkeres Engagement in den USA an.
Die Zurich Insurance Group sieht sich zwar im Hinblick auf die finanziellen Ziele bis 2019 besser unterwegs als angestrebt, die Aktie verlor aber ebenso wie die Allianz. Auch Technologiewerte wie Infineon oder AT&S gaben Terrain ab. Generell zogen sich die Anleger auch von der Wiener Börse zurück. Neben den Banken belasteten auch die Öltitel OMV und Schoeller-Bleckmann, Wienerberger legte gegen den Trend zu.
Die Wall Street blieb wegen eines Staatsaktes für den am Wochenende verstorbenen Ex-Präsidenten George Bush geschlossen. Am Dienstag hatte der Dow Jones mehr als drei Prozent verloren. (red)