Max-Planck-Direktorin nach Mobbingvorwürfen zurückgetreten
Leipzig – Die Direktorin des MaxPlanck-Instituts für Kognitionsund Neurowissenschaften in Leipzig, Tania Singer, ist nach schweren Mobbingvorwürfen zurückgetreten. Eine Untersuchungskommission sei zum Schluss gekommen, dass tatsächlich „erhebliches Führungsfehlverhalten“vorliege, teilte die Max-Planck-Gesellschaft am Mittwoch mit. Um eine weitere Eskalation des Konflikts zu vermeiden, habe man sich auf einen freiwilligen Rückzug geeinigt.
Singer, die seit 2010 die Abteilung für Soziale Neurowissenschaft des Instituts geleitet hatte, war im August mit schweren Anschuldigungen konfrontiert worden: Mehrere junge Mitarbeiter hatten berichtet, von der renommierten Empathieforscherin systematisch gemobbt und diskriminiert worden zu sein. So soll die Direktorin Doktoranden massiv unter Druck gesetzt und schwangere Mitarbeiterinnen angefeindet und schikaniert haben. Betroffene sprachen von einer „Atmosphäre der Angst“in Singers Abteilung.
Singer, die zu hormonellen und neuronalen Grundlagen des Sozialverhaltens forscht, hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Laut MPG wird sie künftig „in kleinem Rahmen“außerhalb des Instituts und ohne Leitungsposition weiterforschen. (dare)