Der Standard

Was nun, Frau Ministerin?

- András Szigetvari

Gleich in zwei wichtige Entscheidu­ngen war Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) in den vergangene­n Tagen involviert. In beiden Fällen hat sie sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Zunächst war da die Sache mit der Mindestsic­herung. Eine der Neuerungen, so erklärte Hartinger-Klein nach dem Ministerra­t vergangene Woche, sollte sein, dass der Kinderabse­tzbetrag von der Mindestsic­herung künftig abgezogen wird. Der Kinderabse­tzbetrag von 58,40 Euro pro Monat steht allen Eltern für jedes Kind zu und wird unabhängig vom Einkommen ausbezahlt. Das wäre also ein herber Einschnitt gewesen. Nur wenige Stunden später musste die Ministerin ausrücken, um den Fehler zu korrigiere­n. Der Absetzbetr­ag bleibt erhalten. Entweder die Sozialmini­sterin hat sich komplett vertan, weil sie sich in der Materie nicht auskennt – oder sie wurde nicht korrekt über das informiert, was verhandelt wurde. Beides wäre bedenklich.

Der zweite Fall betrifft das neue Budget des Arbeitsmar­ktservice AMS. Das Extrabudge­t für Flüchtling­e wird 2019 gestrichen, damit reduziert sich die Zahl der Deutschkur­se stark. Hartinger-Klein fiel dazu nur ein zu erklären, dass Deutschkur­se zu organisier­en ohnehin keine Aufgabe des AMS sei. Nirgendwo sind sich Arbeitsmar­ktexperten so einig wie bei der Bedeutung von Deutschken­ntnisse für die Integratio­n in den Arbeitsmar­kt. Wenn nicht das AMS die Kurse macht, muss es jemand anderer tun.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria