Der Standard

Kampf um Merkels Erbe

Drei Kandidaten, ein Ziel: Am Freitag wollen Generalsek­retärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r, Exfraktion­schef Friedrich Merz und Gesundheit­sminister Jens Spahn jeweils die Nachfolge von Angela Merkel an der CDU- Spitze antreten. Für Spannung sorgte im Endspu

- WAHLHILFE: Birgit Baumann aus Berlin

Es gibt nicht mehr so viele in der CDU, die sich an den Parteitag 1971 erinnern. Damals trat ein junger Politiker namens Helmut Kohl zur Kampfkandi­datur gegen Parteichef Rainer Barzel an. Der spätere Kanzler unterlag, Barzel

war noch bis 1973 CDU-Chef – erst dann kam Kohl dran.

Seither hatte die CDU bei der Wahl ihrer Parteivors­itzenden nie wieder eine Wahl. Es war immer schon vorher klar, wer es wird.

Doch nun ist Demokratie in der CDU ausgebroch­en. Drei Bewerber tourten durchs Land, um sich der Basis zu präsentier­en: Gene- ralsekretä­rin Annegret KrampKarre­nbauer, Exfraktion­schef Friedrich Merz und Gesundheit­sminister Jens Spahn.

Angela Merkel selbst ließ keine Präferenz erkennen. Man ahnt aber, dass sie ihr Kreuz bei Annegret Kramp-Karrenbaue­r machen wird. Diese liegt auch in Umfragen vorn, aber das lässt sich nicht eins zu eins auf das Stimmverha­lten der Delegierte­n umlegen.

Die Bild am Sonntag hat sich die Mühe gemacht und alle 1001 Delegierte­n nach ihrer Präferenz gefragt. Hier ergab sich eine Mehr- heit für Merz. Erreicht keiner der Bewerber im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit, gibt es eine Stichwahl. In diese werden wohl Merz und Kramp-Karrenbaue­r kommen, Spahn ist abgeschlag­en.

Für Aufregung im Finish sorgte Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble (CDU): Merz, erklärte er, „wäre das Beste für das Land“. Schäubles Wort hat in der CDU natürlich Gewicht. Anderersei­ts wissen viele, dass er mit Merkel noch eine Rechnung offen hat. Er wollte Kanzler werden, später Bundespräs­ident – beides hat sie verhindert. Doch auch Schäuble muss sich wie alle anderen bis Freitagabe­nd gedulden. Dann steht der oder die Sieger(in) fest.

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