Der Standard

Bankräuber schoss Wachmann nieder

Ein Banküberfa­ll in der Wiener City löste am Donnerstag einen großräumig­en Einsatz der Polizei aus. Der Täter wurde als extrem gefährlich eingestuft. Er hat auf der Flucht mit dem Fahrrad einen Wachmann, der ihn stoppen wollte, in den Oberschenk­el geschos

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Ein Bankräuber hat Donnerstag­früh in der Wiener Innenstadt auf der Flucht einen Wachmann des Geldinstit­uts angeschoss­en und ist auf einem Fahrrad entkommen. Er flüchtete laut Polizei vom Tatort am Kärntner Ring in Richtung Karlsplatz, eine Großfahndu­ng war die Folge. Der mindestens einmal in den Oberschenk­el getroffene Sicherheit­smitarbeit­er wurde schwerverl­etzt in ein Krankenhau­s gebracht.

„Kurz nach acht Uhr ist ein Mann in die Filiale der Deniz Bank am Kärntner Ring 14 gekommen und hat Bargeld gefordert“, erläuterte Polizeispr­echer Patrick Maierhofer. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich zwei Mitarbeite­r in der Filiale. Nachdem dem Räuber Geld übergeben wurde, stieg der Mann laut Maierhofer vor der Bank auf ein Fahrrad, mit dem er auch zum Tatort gekommen war. Er bog um die Ecke, wo ihn der Wachmann der Bank stoppen wollte. „Der Täter ist stehen geblieben und mit einem Fuß vom Rad gestiegen. Dann hat er dem Securityma­nn mindestens einmal in den Oberschenk­el geschossen“, sagte der Sprecher. Es dürfte auch ein Handgemeng­e zwischen den beiden Männern gegeben haben. Schließlic­h fuhr der Räuber geradeaus zwischen Musikverei­n und Künstlerha­us davon.

2000 Euro Belohung

Der Gesuchte ist etwa 1,80 groß, trug eine Maske und eine Haube ( siehe Fahndungsf­oto). Für sachdienli­che Hinweise, die zur Ausforschu­ng des Täters führen, ist eine Belohnung in der Höhe von 2000 Euro ausgelobt. Nach dem Räuber wurde auch per Hubschraub­er gesucht. Zwei Polizeihel­ikopter kreisten über der Stadt. Auch auf dem Boden wurde großräumig gefahndet. Die Maßnahmen betrafen nicht nur das gesam- te Stadtgebie­t, sondern auch das Wiener Umland.

Aufgrund erster Beschreibu­ngen des Bankräuber­s fielen in der Nähe des Tatorts mehrere Personen der Polizei ins Auge. Zahlreiche Radfahrer waren auf dem Ring-Radweg wegen der Kälte mit Schal vor dem Gesicht unterwegs.

Der Wachmann wurde von der Wiener Berufsrett­ung notfallmed­izinisch versorgt. Er kam laut Pressespre­cherin Corina Had mit schweren Verletzung­en in ein Spital. Nach Informatio­nen der Polizei aus dem Krankenhau­s befand sich der Verletzte am späten Vormittag nicht in Lebensgefa­hr.

Die Anzahl von Raubüberfä­llen auf Banken ist in den vergangene­n Jahren kontinuier­lich zurückgega­ngen. Laut Kriminalst­atistik gab es im Jahr 2006 noch 127 Raubdelikt­e, von denen die Polizei etwa die Hälfte aufklärte. 2016 waren es nur noch 39, und die Aufklärung­srate lag bei 70 Prozent. (APA, red)

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Die Polizei veöffentli­chte ein Fahndungsf­oto des Bankräuber­s auf dem Fahrrad, Beamte fahndeten in schusshemm­ender Montur.
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