Börsen sacken weiter ab
Die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Netzwerk-Ausrüsters Huawei hat die Furcht vor einer Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China an den Börsen neu entfacht. Weltweit gingen die Aktienmärkte auf Talfahrt. „Schwer vorstellbar, dass diese Entwicklung zu einer Deeskalation im Zollstreit zwischen den USA und China beiträgt“, sagte Analyst Gregor Kuhn von Emden Research. In Europa rasselte der exportlastige, deutsche Leitindex Dax merklich unter die Marke von 11.000 Zählern.
Einmal mehr geriet die Technologiebranche besonders stark unter die Räder. Dies bekamen an Europas Börsen etwa Infineon, der Huawei-Zulieferer STMicro oder in Wien AT&S zu spüren. Es gab aber auch Ausnahmen: Da die USA ihre Verbündeten dazu drängen, wegen Sicherheitsbedenken kei- ne Geschäfte mehr mit dem Netzwerk-Ausrüster Huawei zu machen, würden die zwei Mitbewerber profitieren. Ericsson legte gegen den Trend zu, Nokia wurde wegen eines Feiertags in Finnland nicht gehandelt. Ebenfalls im Retourgang unterwegs waren Autoerzeuger, Daimler sackte auf ein Fünfjahrestief ab.
An der Wiener Börse zerbröselte Schoeller-Bleckmann geradezu wegen des fallenden Ölpreises. Aber auch die OMV und die drei im Leitindex enthaltenen Banken zogen den ATX in die Tiefe. Stabil oder mit vergleichsweise geringen Abschlägen wurden die Immobilientitel gehandelt.
An der Wall Street wurde Citigroup abgestraft. Finanzchef John Gerspach hatte am Mittwoch eingeräumt, dass die Bank ihr Rentabilitätsziel für 2018 verfehlen könnte. (red)