JOBGESPRÄCH
in der Stadt, dope mich mit Grüntee und schreibe an Fachartikeln. Außerdem unterrichte ich an der Med-Uni, an der ich eine eigene Lehrveranstaltung halte: Prothetik. An anderen Tagen führen wir Experimente durch oder kümmern uns um unsere Patienten. Die Menschen, die zu uns kommen, hatten alle möglichen Unfälle: beim Skifahren, am Arbeitsplatz, aber auch zu Hause. Viele von ihnen sind Motorradfahrer mit einer sogenannten Plexus-Avulsion, einem Ausriss des Nervengeflechts, das zum Arm führt. Ihre Hände sind meist seit dem Unfall gelähmt und werden als unnötiges Anhängsel empfunden, das sie im Alltag nur behindert. Die Patienten kommen mit dem Wunsch, dass wir ihnen dieses Anhängsel abnehmen und durch eine Prothese ersetzen – sie können so wieder ganz normal leben.
Die Prothese lässt sich über Muskelbewegungen steuern. Dazu wird auf dem Armstumpf ein Band mit Elektroden befestigt. Diese Elektroden messen die Muskelbewegungen und übertragen sie auf die Roboterhand. Warum wir die Muskeln und nicht die Nerven verwenden: weil die Muskeln die natürlichen Verstärker des Körpers sind. Die Nervensignale wären dazu viel zu schwach.