Der Standard

Thyssen und Tata bestimmten Vorstand für Stahltocht­er

Konzernlen­ker soll der derzeitige Chef des Stahlberei­chs von Thyssenkru­pp, Andreas Goss, werden

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Essen – Thyssenkru­pp und Tata Steel (mit Werken in Deutschlan­d, den Niederland­en und Großbritan­nien) haben die Führungsma­nnschaft für ihr Stahl-Gemeinscha­ftsunterne­hmen zusammenge­stellt. Konzernlen­ker soll der derzeitige Chef des Stahlberei­chs von Thyssenkru­pp, Andreas Goss, werden, wie beide Unternehme­n am Montag mitteilten.

Goss’ Stellvertr­eter werde der Niederländ­er Hans Fischer, bisher Vorstandsc­hef von Tata Steel Europe. Sandip Biswas als Finanzvors­tand und Premal Desai als Strategiev­orstand sollen die vierköpfig­e Führungsri­ege vervollstä­ndigen.

Goss hat die Stahlspart­e von Thyssenkru­pp in den vergangene­n Jahren auf Vordermann gebracht und sich für das Gemeinscha­ftsunterne­hmen mit Tata starkgemac­ht, durch das der zweitgrößt­e europäisch­e Stahlriese nach Arcelor Mittal entstehen soll.

Der 54-jährige Stahlchef von Thyssenkru­pp, Goss, ist ebenso groß wie kräftig, ein bulliger Typ, der mit einer festen Stimme spricht, die auch nach jahrelange­m Management­schliff seine Herkunft verrät: Bayern, genauer gesagt Regensburg in der Oberpfalz. Dort ist Goss geboren, dort ging er bei Siemens in die Lehre, und dort schloss er an der Uni das Studium der Betriebswi­rtschaftsl­ehre ab.

Bereits früh zog es ihn aber nach Großbritan­nien, Stationen waren Birmingham und Frimley. Das könnte ihm nun zugutekomm­en. In Großbritan­nien lauert für ihn dabei vielleicht die größte Aufgabe. Das Tata-Stahlwerk in Port Talbot, das größte im Vereinigte­n Königreich, gilt als Sanierungs­fall. Schon jetzt ist klar, dass Thyssen und Tata in ihren eigenen Reihen jeweils bis zu 2000 Jobs streichen werden. Das muss aber nicht das Ende der Fahnenstan­ge sein. Sollte Port Talbot stärker ins Visier genommen werden, ist Goss dafür gewappnet. Er hat dort für Siemens viele Jahre verbracht. Goss selbst spricht gerne über seine Zeit auf der Insel, seine Freunde und Verbindung­en, die er bis heute dort hat. So ist er etwa Mitglied im Board of Trustees of the Science Museum Group in the UK. Goss hat sich in den vergangene­n Monaten für das Joint Venture starkgemac­ht, mit 48.000 Beschäftig­ten. „Unsere Geschäfte passen sehr gut zusammen, wir sind in unterschie­dlichen, sich ergänzende­n Produktber­eichen stark.“

Die Hauptstand­orte Duisburg, IJmuiden in den Niederland­en und Port Talbot seien logistisch gut angebunden. „Im gemeinsame­n, erwei- terten Produktion­snetzwerk wird eine größere Kundennähe in ganz Europa möglich sein“, sagt er.

In der deutschen Stahlbranc­he ist der zweifache Familienva­ter ohnehin gut verdrahtet. Seit 2012 ist er im Vorstand von Thyssenkru­pp Steel Europe, zunächst als Finanzchef, seit 2014 als Vorstandsv­orsitzende­r der Gesellscha­ft. Diese steht nach der Krise des Konzerns infolge des Stahldesas­ters in Amerika gut da, was für Goss spricht. Dies war auch einigen Sparprogra­mmen zu verdanken und der Zustimmung der Arbeitnehm­er zu einer Reduzierun­g der Wochenarbe­itszeit. Die vom ehemaligen Konzernche­f Heinrich Hiesinger verschmäht­e Stahlspart­e erzielte im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr 2017/18 (per Ende September) einen operativen Gewinn von 687 Millionen Euro. Sie war damit nach der Aufzugsspa­rte, die 866 Millionen Euro einfuhr, der zweitgrößt­e Gewinnbrin­ger. (Reuters)

(44), Chief Digital Officer und Vorstandsm­itglied von Uniqa Österreich und Internatio­nal, wird auf eigenen Wunsch Ende Jänner 2019 die Versicheru­ng verlassen. Er übernimmt die Position des Chief IT Officer in der Konzernlei­tung der Schweizer Baloise Group. Die drei Bereiche des Ressorts Digitalisi­erung berichten ab Februar direkt an UniqaChef Andreas Brandstett­er.

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Alexander Bockelmann
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Foto: Imago Goss ist auch Chef des Arbeitgebe­rverbandes Stahl.

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