Gleichstellung am Arbeitsmarkt wird in 202 Jahren erreicht sein
Wien – Bis Männer und Frauen am Arbeitsmarkt gleichgestellt sind, wird noch enorm viel Zeit vergehen. 202 Jahre – das sind 73.730 Tage oder 2424 Monate – wird es laut dem aktuellen Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums noch dauern, wenn die Entwicklungen im jetzigen Tempo weitergehen. Viel Speed ist dabei aktuell nicht auszumachen, denn weltweit betrachtet stagniert die Gleichberechtigung, in einigen Bereichen wachse die Kluft sogar weiter, warnte das Weltwirtschaftsforum. Um die globale Lücke zwischen den Geschlechtern zu schließen, werde es wohl noch 108 Jahre dauern.
Österreich hinkt beim Thema Frauengleichstellung im internationalen Vergleich hintennach. Im Gender-Gap-Ranking erreicht Österreich Rang 53 von 149 untersuchten Ländern. Peru, die USA und Mexiko belegen die Plätze unmittelbar vor der Alpenrepublik. 2016 belegte Österreich Platz 52 von 144 Ländern, 2015 war es jedoch bereits Platz 37 von 145 Ländern. Besonders schlecht schneidet Österreich bei der Lohngerechtigkeit ab, hier landet das Land nur auf Rang 107.
Norden führt Ranking an
Angeführt wird das Ranking von den nordischen Ländern Island, Norwegen und Schweden. Diese Länder werden in vielen Bereichen immer wieder als Vorreiter genannt – so auch bei der Gleichberechtigung.
Island etwa hat bereits 85 Prozent seiner geschlechtsspezifischen Unterschiede ausgeglichen und als erstes Land der Welt die ungleiche Bezahlung von Männer und Frauen per Gesetz verboten. Mit dieser Maßnahme soll der Gender Pay Gap – der in Island 17 Prozent beträgt – bis 2020 geschlossen werden. In Österreich verdienen Frauen (bezogen auf das Brutto-Jahreseinkommen) im Schnitt um fast 40 Prozent weniger als Männer. Allerdings hat es Österreich geschafft, den Frauenanteil im Parlament zu erhöhen. Auch im Bereich Bildung wurden gute Werte erzielt.
Für den Report wurden Aspekte untersucht wie die Teilnahme am Wirtschaftsleben oder die Themen Bildung, Gesundheit oder Politik. (bpf)