Der Standard

Anleger in Weihnachts­depression

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Am letzten Handelstag vor dem verlängert­en Weihnachts­wochenende haben sich weitere Anleger aus den Aktienmärk­ten in Europa zurückgezo­gen. Dax und Eurostoxx 50 verloren am Freitag zeitweise rund ein Prozent und notierten so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahren. „Die Enttäuschu­ng darüber, dass die US-Notenbank trotz aller Warnsignal­e und zahlreiche­r Risiken die Zinsen weiterhin anheben will, hält an“, sagte Marktanaly­st Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axitrader. „Zudem sind die Anleger nach diesem schwachen Börsenjahr vor den Feiertagen noch risikoaver­ser als sonst.“

Zudem habe der drohende Regierungs­stillstand in den USA auf die Stimmung der Investoren gedrückt, erklärte Anlagestra­tege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. US-Präsident Donald Trump weigert sich, Haus- haltsmitte­l freizugebe­n, bis der Kongress fünf Milliarden Dollar für den geplanten Bau der Grenzmauer zu Mexiko bewilligt.

Dessen ungeachtet hat die Wall Street am Freitag ihre Talfahrt beendet, bewirkt haben das ermutigend­e Konjunktur­daten. Die anhaltende Furcht vor einer US-Konjunktur­abkühlung 2019 verhindert­e Börsianern zufolge aber eine größere Erholung. Die Leitindize­s Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung um bis zu 0,5 Prozent. Das US-Wirtschaft­swachstum im dritten Quartal fiel nach abschließe­nden Berechnung­en mit 3,4 Prozent zwar etwas geringer aus als zunächst veranschla­gt. Damit könnte die weltgrößte Volkswirts­chaft im Gesamtjahr 2018 aber – wie von der US-Regierung erhofft – auf ein Wachstum von drei Prozent kommen. (APA, Reuters)

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