LESERSTIMME
Bessere Leitlinien notwendig
Betrifft: Pensionist bei Station Volkstheater von U-Bahn-Zug erfasst Ich kannte den Herrn. Er war ein vollblinder Sportler und ging lediglich mit einem Blindenstock.
Es wundert mich nicht, dass er auf die Geleise gestürzt ist. Die Blindenleitlinien sind in vielen UBahn-Stationen so schlecht fühlbar, dass es mir selbst schon oft passiert ist, dass ich unabsichtlich über sie gegangen bin und mit meinem Blindenstock über die Bahnsteigkante gekommen bin. Erst gestern ist mir das in der U3- Station Landstraße passiert. Meines Wissens gibt es auch eine blinde Frau, die in Wien auf U-BahnGeleise gefallen ist und sich dabei Rippenbrüche zugezogen hat.
Die Leitlinien werden nicht ausreichend gewartet. Sie sollten eine Mindesthöhe haben, nutzen sich aber mit der Zeit durch die Begehung ab. Ich war kürzlich in der U3-Station Volkstheater, wo der Unfall passiert ist. Die dortigen Leitlinien kann man durch die Schuhsohle hindurch kaum wahrnehmen. Hinzu kommt, dass sie für sehbehinderte Menschen durch die grau-schwarze Färbung, die fast gleich wie die Bahnsteigfarbe ist, kaum sichtbar sind.
Es gibt aber auch bessere Ausführungen, wie in Heiligenstadt, wo sie teilweise mit Fliesen gefertigt, sehr gut fühlbar und strahlend weiß sind.
Der Verein Blickkontakt setzt sich seit Jahren für gut tastbare Leitlinien und andere sicherheitsrelevante Maßnahmen ein und stößt dabei leider immer wieder auf Widerstand seitens der Wiener Linien. Monika Weinrichter
Verein Blickkontakt Fachbereich Mobilität
und Infrastruktur