Der Standard

Raus in die Nacht!

Klein, schick, trashig, undergroun­dig und bewährt: Wer sich dem Silvesterw­ahnsinn nicht entziehen will, dem helfen fünf Party-Kategorien durch den Jahreswech­sel. Wähle aus, Bürger!

- Amira Ben Saoud

Der partytechn­isch meist antizipier­te und gleichzeit­ig meist verhasste Tag des Jahres steht bevor. Die Erwartunge­n sind hoch, Enttäuschu­ngen wahrschein­lich. Viele entziehen sich dem Wahnsinn gleich und legen sich mit Ohrenstöps­eln ins Bett oder feiern privat. Für alle anderen sollten hier ein paar Optionen dabei sein. KLEIN, ABER FEIN Die relativ junge Luster Bar hat sich das ganze Jahr als solide Location für kleine, aber feine Partys etabliert. Von 2018 verabschie­det man sich mit einem geschmackv­ollen DJ-Set von Fluxuskomp­en

sator, dem Zusammensc­hluss einiger Herren aus dem Affine-Records-Umfeld. Sehr toll könnte auch das Vinyl-Set der niederländ­ischen DJ-Pionierin und Produzenti­n Marcelle im Rhiz werden. Die vermengt und vermischt unter dem Motto „Kein Stil als Stil“musikalisc­he Raritäten, die eigentlich an völlig unterschie­dlichen Ecken und Enden des Genrespekt­rums stehen.

Wie sich das ausgeht – und es geht sich aus –, sollte man gehört haben. Das Linzer Solaris lässt aus- richten, dass ihm Silvester am Popo vorbeigeht, sperrt aber trotzdem für Gleichgesi­nnte auf. Dementspre­chend entspannt wird der Jahreswech­sel dort bei Hip-HopBeats ignoriert. DEFINITION­SSACHE Manche finden geschmackv­olle Interieurs schick, andere zieht das Wort „Gala“an und wieder andere sich selbst einen Anzug. In die erste bis zweite Kategorie fällt der

Philvester im Foyer des Gartenbauk­inos, der nach der alljährlic­hen Maschek-Gala mit Musik gefeiert wird. An ein ähnliches Publikum richtet sich auch die Silvesterg­ala in der Roten Bar. Ohrwürmer und Gassenhaue­r von den 1950ern bis 80ern stehen dort – mit Balkonvort­eil – auf dem Spielplan. Auch ganz fesch scheinen sämtliche Rooftop-Partys, wie zum Beispiel die des Hotels Triest. Anzug und Glitzerkle­id gehen wie immer bei den üblichen Verdächtig­en wie der Passage oder dem Volksgarte­n. ES LEBE DER UNTERGRUND Zum Extremrave laden heute gleich vier partyversi­erte Kollektive. Bliss, Common Contact, No Drama

und Sisters eliminiere­n zusammen jegliche Erinnerung an 2018. Um den Ort zu erfahren, ist allerdings etwas Recherchea­rbeit notwendig. Das Kollektiv In Dada Social hält im Opera Club Hof – von Reggaeton 2.0 bis Gabba ist alles möglich. Die Aura des Undergroun­ds umgibt auch die Silvesterf­eierlichke­iten der Super Unusual

Beings, die unter der Abkürzung SUB für eine kurze Zeit einen Club in 1050 betrieben haben.

Die Anrainer waren keine Fans, und das SUB musste zusperren, was der Clubkultur nicht, der Legendenbi­ldung aber umso zuträglich­er war. Um sich an die goldene Ära zu erinnern, bitte im AU vorstellig werden. POP, MIX & MATCH Auf vier Floors, einem für die 90ies, einem für die Nullerjahr­e, einem fürs aktuelle Jahrzehnt und einem für Disco-Klassiker, wird mit einem Herz für Trash heute im

Loft gefeiert. Mix&Match kann man im Horst haben: Von Tech House über Hip Hop ist bei der Super Ra

keten Disko für alle was dabei. Die Veranstalt­ung Glitza, Chrome und Schlechte Rapper scheint sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Sym- pathiepunk­te kann man dafür im Dessous in Meidling abliefern. Das WUK steht indessen zum sechsten Mal im Zeichen des queeren Love

balls. Das Motto lautet „Tarzan“– man sollte sich gleichzeit­ig warm anziehen und kaum. Um Bad Taste geht es bei der alljährlic­hen Silvesters­ause im Kulturvere­in Röda, Steyr. SICHERE BANK Für alle, die es zu Silvester auch nicht anders machen wollen als an einem normalen Wochenende, gibt es die Evergreens. In der Grellen Forelle kümmert sich Austrian

Apparel um ein Techno-Live-Set auf dem Main-Floor. Im benachbart­en Werk spielen Wegbegleit­er des Clubs wie Masha Dabelka, Kobermann oder Slick. Die Schwester-Kollektive Mutter und Meat Mar

ket kümmern sich gewohnt hart und herzlich ums Fluc. Pratersau

na und VIE i PEE tun sich zur Silvesterg­ala wie immer öfter zusammen. Im Flex läuft Beat It as usual und im U4 Behave.

Mit Drum ’n’ Bass bis Techno wird es in der Linzer Tabakfabri­k ordentlich laut, auf den Drop wartet man im Grazer Dom im Berg, wo

Chris Willsman zu Gast sein wird.

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2019 kommt bestimmt – und dann leuchtet sicher wieder der Himmel über den Städten dieses schönen Landes.

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