Der Standard

Schrumpft den Lkw-Verkehr

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Der Beschluss der EU-Umweltmini­ster im Rahmen des österreich­ischen EUVorsitze­s, den CO -Ausstoß von Lkws und Bussen erstmals zu limitieren, wird als große Errungensc­haft gefeiert. Natürlich ist es wichtig, auch den Verbrauch und damit den CO - Ausstoß von Bussen und Lkws zu senken und die Daumenschr­aube nicht nur bei den Personenwa­gen und Kleintrans­portern anzusetzen.

Allerdings ist das jetzt weder ein revolution­ärer Schritt, noch kann es die einzige klimarette­nde Maßnahme im Transportb­ereich sein. Es gab tatsächlic­h im Gegensatz zu den USA oder China in der EU bisher keine Verbrauchs­vorschrift­en für Lkws und Busse. Die EU ging davon aus, dass der Verbrauch ohnehin einen hohen Kostenfakt­or im Betrieb darstellt und somit die Realverbrä­uche von schweren Nutzfahrze­ugen aus Wettbe- werbsgründ­en ständig sinken müssten, womit man sich bürokratis­che Hürden (und damit verbundene Trickserei­en mit Normverbrä­uchen) von vornherein sparen könne.

Jetzt wird also auch der Spritverbr­auch in ein Zahlenkors­ett gefasst, damit man den CO -Ausstoß von Lkws und Bussen sozusagen amtlich in Klimareche­nmodelle einfügen kann – ein wichtiger Schritt zweifellos, aber kein Grund zum Feiern, denn das reale Potenzial für Steigerung­en des CO -Ausstoßes infolge von mehr Lkw- und Bus-Verkehr ist viel größer, als Einsparung­en aufgrund verbessert­er Antriebste­chnik je sein können.

Das heißt, ohne Veränderun­gen der Ferntransp­ortstruktu­ren gibt es keinen Fortschrit­t. Und das hieße, die auf Umweltzers­törung und Lohndumpin­g basierende­n äußerst lukrativen Geschäftsm­odelle Lkw-Transit, Autobahnba­u und Autobahnbe­trieb müssten drastisch geschrumpf­t werden, damit wirklich CO reduziert werden kann. (rs)

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