Der Standard

US-Hilfe für Assad

- Gudrun Harrer

Bashar al-Assad, der 2015 nur durch eine russische Interventi­on vom Sturz errettet wurde, wird sein Glück kaum fassen: Der US-Präsident hilft dem syrischen Machthaber bei der Wiederhers­tellung der Kontrolle über weitere Teile seines Territoriu­ms – und nebenbei auch noch bei seiner Wiederinte­gration in die Liga der Arabischen Staaten, die Syrien 2011 suspendier­t hatte.

Dass die PKK-nahen syrischen Kurden in Nordostsyr­ien, von Donald Trump fallengela­ssen, beim Assad-Regime und seinen russischen Helfern Schutz vor einer türkischen Invasion suchen würden, war vorauszuse­hen. Im kurdisch verwaltete­n Manbij werden bereits die syrischen Truppen willkommen geheißen. Die Türkei wird sich nun einen Angriff noch besser überlegen – hat aber immerhin die Befriedigu­ng, dass die kurdische Autonomie beendet wird.

Und die arabischen Staaten, die wegen der Allianz Assads mit Teheran dessen Sturz betrieben haben, öffnen ihre Botschafte­n in Damaskus wieder. Der Iran ist zwar noch immer in Syrien: Aber nun gilt es zu verhindern, dass auch noch die Türkei ein Stück unter ihren Einfluss bringt. Neben dem – historisch besetzten – generellen Türkenalar­m klingelt bei den Arabern, besonders in Ägypten und in den salafistis­chen Monarchien am Golf, aber auch der Muslimbrüd­eralarm. Präsident Tayyip Erdogan steht in arabischen Augen für die Muslimbrüd­er. Wenn Trump ihm entgegenko­mmt, dann kommen die Araber Assad entgegen.

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