Zuwachs im tertiären Sektor
Neue Privatuniversitäten bringen neue Studienangebote
Wien – Mit der Bertha-von-SuttnerPrivatuniversität ist die Familie der Privatuniversitäten auf 14 Mitglieder angewachsen. Zwar sind Privat-Unis mittlerweile eine fixe Säule in der tertiären Ausbildung, nichtsdestotrotz stehen sie immer wieder auch in der Kritik. Von mangelnder Qualität oder dubiosen Anbietern ist dabei die Rede.
Privat bedeutet für Privat-Unis ein Finanzierungsverbot durch den Bund, die jeweiligen Bundesländer oder Städte dürfen aber sehr wohl eigene Universitäten finanzieren. Die Bertha-vonSuttner-Privatuniversität wird zu je 50 Prozent von der HochschulHoldinggesellschaft, einer hundertprozentigen Tochter der Stadt St. Pölten, und dem Österreichischen Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik (ÖAGG) finanziert.
Insgesamt bieten die 13 Privatuniversitäten derzeit mehr als 150 Studiengänge an, insbesondere in den Bereichen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Medizin, Theologie, Philosophie sowie Kunst und Musik.
In den letzten fünf Jahren verzeichneten die Privatuniversitäten die höchsten Zuwachsraten innerhalb der drei Hochschulsektoren. Die aktuellen Zahlen belegen mit 14.580 Studierenden einen Zuwachs von 19,5 Prozent im Wintersemester 2017/18. Insgesamt absolvieren knapp drei Prozent der Studierenden ein Studium an einer Privat-Uni. Der Anteil an internationalen Studierenden ist mit 39 Prozent höher als an FHs und staatlichen Universitäten.
Die Kosten für ein Studium an einer Privatuniversität variieren je nach Studienfach stark. So kostet ein Bachelor- oder Masterstudium an der Bruckner-Universität in Linz rund 365 Euro pro Semester, ein Zahnmedizinstudium an der Sigmund-Freud-Privatuniversität in Wien schlägt sich mit rund 14.000 Euro pro Semester zu Buche. Sechs Semester dauert das Studium. Das Bachelorstudium Psychosoziale Intervention sowie das Masterstudium Psychotherapie an der Bertha-von-SuttnerPrivatuniversität kosten je 6300 Euro pro Semester.
Im letzten Jahr wurde das Jam Music Lab in Wien als Privat-Uni akkreditiert. Ein Semester kostet dort je nach Studienfach zwischen 3800 Euro und 4500 Euro. Im Herbst 2019 will außerdem die Central European University (CEU) ihren Studienbetrieb in Wien aufnehmen. Derzeit kostet ein Masterstudium dort rund 12.000 Euro. (ost)