Blei und Böller verboten
Wiener Polizei will Verstöße strikter ahnden
Wien – Zur größten Jahresabschlusssause Österreichs werden wieder hunderttausende Besucher auf dem Wiener Silvesterpfad erwartet. Laut Polizei ist im Veranstaltungsareal bereits die Mitnahme von Pyrotechnik untersagt und wird als versuchte Verwaltungsübertretung geahndet. Im gesamten Stadtgebiet verboten ist das Zünden von Raketen, aber auch von Böllern und Knallfröschen. Dieses Gesetz wird in der Silvesternacht erfahrungsgemäß hundertfach missachtet. Diesmal will die Wiener Polizei repressiv gegen Verstöße vorgehen. Mehrere Hundert zusätzliche Beamte sind im Einsatz.
Illegal geworden ist die Tradition des Bleigießens. Im April hat die EU Produkte, die mehr als 0,3 Prozent Blei enthalten, verboten. Bleigieß-Sets überschreiten den Grenzwert bei weitem. (red)
Salzburg – Natürlich würden Männer im Pinzgau nicht häufiger gewalttätig werden als anderswo, sagt Bezirkspolizeikommandant Kurt Möschl. In dem 90.000 Einwohner zählenden Bezirk habe man 2018 etwas über 70 Wegweisungen nach familiärer Gewalt verfügt. Das liege im Österreichschnitt. Dass sich der Polizeichef des Bezirks Zell am See trotzdem ganz besonders für eine eigene Männerberatungsstelle in seinem Gau einsetzt, hat mehr mit der Geografie zu tun. Aus dem Tennengau oder dem Flachgau komme man schnell in die Landeshauptstadt; vom Pinzgau aus sei das schwieriger.
Mit April 2019 könnten die Bemühungen nun von Erfolg gekrönt sein: Läuft alles nach Plan, wird der seit 1998 in der Stadt Salzburg aktive Beratungsverein Männerwelten im drittgrößten Flächenbezirk Österreichs einen Ableger gründen können. Für das vorerst auf zwei Jahre ausgelegte Projekt sind 70.000 Euro vorgesehen, der Großteil wird von der EU und vom Bund finanziert. Das Land Salzburg soll 28.000 Euro beisteuern, sagt Uwe Höfferer, Geschäftsführer von Jugend am Werk, der Trägerorganisation der Männerwelten. Der ressortzuständige Landeshauptmannstellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) hat signalisiert, dem Projekt positiv gegenüberzustehen.
Antigewalttraining
Zu den expliziten Fürsprechern des Vorhabens gehört auch das Frauenhaus Pinzgau. Mit einer Männerberatungsstelle wäre endlich gewährleistet, „dass die seit langem bestehende gesetzliche Möglichkeit von Weisungen im Strafverfahren – wie beispielsweise ein Antigewalttraining – durch das Bezirksgericht auch eine Zieladresse bekommt“, heißt es vonseiten des Frauenhauses.
„Uns ist es gelungen zu beweisen, dass Männer Beratung annehmen“, sagt Harald Burgauner. Der Sozialberater hat den Verein Männerwelten vor 20 Jahren in Salzburg gegründet. Etwa 200 Männer finden jährlich den Weg zur Männerberatung. Viele kommen auf Anraten der Kinder- und Jugendhilfe, andere auf Betreiben von Familienrichtern.
Geht es um Gewalt im öffentlichen Raum, wären viele Klienten dabei, die vom Gericht Auflagen bekommen hätten. Bei Beziehungsgewalt werde seltener mit gerichtlichen Auflagen gearbeitet, aber viele Männer kämen aus eigenem Antrieb, da sie sich der Problematik bewusst seien, meint Burgauner. Die Erfolgsquote der Beratung sei naturgemäß schwierig zu quantifizieren: „Verhinderte Gewalt ist nicht messbar“, sagt Burgauner. Die große Mehrheit der Betreuten habe aber in ein gewaltfreies Leben zurückgefunden. p www.maennerwelten.at