Claudia Markus
Fachsozialbetreuerin
Herr Iszak hat sich heute ordentlich in Schale geworfen: dunkle Jean, elegantes Hemd und darüber ein gelber Pulli. „Bitte, wenn schon das Fernsehen kommt, muss ich gut ausschauen.“Dass nur die schreibende Zunft ganz ohne Kamera an diesem kalten Wintermorgen vor der Haustüre steht, nimmt der 87-jährige ÖBB-Pensionist mit einem Lächeln zur Kenntnis. Außerdem habe er sich ja auch „fürs Fräulein Claudia fesch gemacht“.
Claudia Markus, ausgebildete Fachsozialbetreuerin für Altenarbeit, ist Teil des Teams der Mobilen Pflegedienste der Caritas Oberösterreich. Der Dienst beginnt für die gebürtige Salzburgerin um sieben Uhr. Gut gelaunt greift die 28-Jährige an diesem Einsatztag im Stützpunkt am Linzer Froschberg zum Diensthandy. Darauf findet sich die aktuelle Tagestour – meist bis zu sieben Kunden mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen. „Von der Körperpflege übers Bandagieren bis hin zum Insulinspritzen und Frühstückherrichten ist alles dabei“, erzählt die Sozialbetreuerin. Die Einheiten sind unterschiedlich lang: „Manche Besuche dauern nur 15 Minuten, andere bis zu einer Stunde.“
Die Abwechslung ist es auch, die Claudia Markus ihren Job „lieben“lässt: „Manchmal ist es stressig, dann wieder lustig. Ein anderes Mal sind es sehr berührende, persönliche Momente.“Ein Gefühl ist aber immer gleich: „Ich weiß jedes Mal, dass ich einen kleinen Beitrag geleistet dazu habe, dass meine Kunden in den eigenen vier Wänden weitgehend glücklich sein können.“
Dafür gibt es ein Fliegerbussi von Herrn Iszak. Und eine Mittagseinladung zu Leberkäse und Kartoffelpüree. Doch Zeit für eine Pause hat Claudia Markus an einem Arbeitstag nur selten. (mro)