Hans Peter Hurka
Freiwilliger
Als pensionierter Postbeamter kennt sich Hans Peter Hurka mit den verschlungenen Wegen der österreichischen Bürokratie bestens aus. Davon profitieren auch die fünf afghanischen Jugendlichen, für die er eine Wohnung in Schwechat als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung stellt.
Mehrmals in der Woche fährt er aus Wien hin, um die jugendlichen Asylwerber zu besuchen: „Ohne rechtliches Know-how ist man vor lauter Anträgen, Behörden und Bescheiden ja verloren“, meint Hurka und tischt zum Wahrheitsbeweis ein paar bunte Aktenordner voller Dokumente auf. „Natürlich unterstütze ich die Burschen auch beim Deutschlernen, aber am hilfreichsten ist die Rechtsberatung, die ich mit dem Netzwerk der Caritas anbieten kann“, sagt Hurka und betont dabei eindringlich das Wort „Netzwerk“. Immer wenn er auf die Caritas zu sprechen kommt, versucht er in eloquenten Variationen ihren kollektiven Charakter begrifflich hervorzuheben. Hurka umschreibt die Caritas als „Pool der Expertise“und als „Gemeinschaft versierter Menschen“.
Die weihevolle Note seiner Rhetorik kommt nicht von ungefähr. Gleich zu Beginn des Gesprächs hatte er sein ehrenamtliches Engagement mit der „Pflicht als Mensch und Christ“begründet. In Zeiten, da man Pflichten am liebsten anderen zuweist, klingen Hurkas selbstverpflichtende Ausführungen etwas antiquiert. Das Weihevolle und das Hemdsärmelige gehen bei Hurka jedoch Hand in Hand: Um den Pool der Expertise weiter aufzufüllen, hat er sich kürzlich mit Freunden aus der Caritas und anderen NGOs zum Raum „Schwechat hilft“zusammengeschlossen, damit die Flüchtlingsbetreuung bald noch besser koordiniert werden kann. (ta)