Der Standard

CDU-Chefin findet ein Plätzchen für Friedrich Merz

Ex-Fraktionsc­hef kümmert sich um Wirtschaft und USA

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So mancher Fan von Friedrich Merz hätte wohl eine eigene Pressekonf­erenz zur Verkündung der Neuigkeite­n für adäquat befunden. Doch die neue CDUChefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r teilte nur kurz via Twitter mit, dass sich Merz künftig wieder in der CDU engagieren werde.

Der 63-Jährige wird „seine Erfahrung und Kompetenz in Fragen der Wirtschaft­s- und Finanzpoli­tik“einbringen, und zwar in einer Expertenko­mmission. Außerdem wird er am neuen CDU-Programm mitwirken und die CDU beim Thema „Zukunft der transatlan­tischen Beziehunge­n“beraten.

Damit ist nach langer Suche endlich eine Aufgabe für Merz gefunden worden. Er war Kramp-Karrenbaue­r beim CDU-Parteitag im Rennen um den Parteivors­itz nur knapp unterlegen und hatte danach erklärt, er traue sich ein Ministeram­t zu. Doch „AKK“beschied, es sei gerade kein Platz am Kabinettst­isch frei.

Allerdings hatte auch die neue CDU-Chefin von Anfang an den Wunsch, Merz irgendwie einzubinde­n, da er im konservati­ven Flügel sehr viele Anhänger hat. Der ehemalige Fraktionsc­hef (2000 bis 2002) forderte am Freitag die Verbesseru­ng der digitalen Infrastruk­tur in Deutschlan­d, er will sich dafür nun starkmache­n.

Dass Merz keinen offizielle­n Posten übernimmt, stößt in Wirtschaft­skreisen der CDU auf Kritik. „Nur die Mitwirkung in einer bestehende­n Kommission wäre ein zu schwacher Schritt, um die Partei zu alter Stärke zu führen“, sagt der Generalsek­retär des CDU-Wirtschaft­srates, Wolfgang Steiger.

Birgit Baumann aus Berlin

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