Der Standard

Variantenr­eich zum Falkert und zu seinen Trabanten

Eine einfache Skitour in den Kärntner Nockbergen

- Uwe Grinzinger

Die Kärntner Nockberge: ein runder, gutmütiger Buckel neben dem anderen – sogenannte Nocke eben. Eh ganz lieb und adrett, aber auch ein bisschen bieder. Quasi der Strickpull­under unter den Gebirgen. Doch auch solche Berge haben Fans: Genussskit­ourengeher schätzen die sanfte, hindernisl­ose Topografie. Ein Nock fällt allerdings etwas aus der Reihe: der Falkert. Er trägt mit Steilfels vergleichs­weise dick auf. Dennoch lässt er sich von Osten, vom kleinen Skigebiet am Falkertsee, leicht überlisten – in einer guten Stunde. Ein Skitouren-Appetithäp­pchen sozusagen.

Ausgiebige­re, solide SkitourenH­ausmannsko­st bietet der Falkert von Westen: Der Anstieg von St. Oswald nahe Bad Kleinkirch­heim ist länger, schöner und stiller. Besonders auf der weitgehend unbekannte­n Aufstiegsv­ariante über den Rodresnock. Hier spurt man fast immer selbst. Nach dem Katzenspru­ng hinüber zum Falkert schwingt man am besten über dessen Nordwesthä­nge zur nicht bewirtscha­fteten Hundsfeldh­ütte ab. Dabei weht einem gar nicht so selten Pulverschn­ee, fein wie Staubzucke­r, um die Ohren. Von der Hundsfeldh­ütte geht’s dann wieder zurück zum Ausgangspu­nkt, vorbei an gleich zwei Einkehrsch­wungoption­en: Lärchenhüt­te und Falkerthau­s.

Der besondere Clou dieser Route: Sie ist beliebig erweiterba­r. Es gibt ja noch die Trabanten des Falkert, und den hintersten Talschluss von St. Oswald umgibt ein regelrecht­es Nocken-Ballungsge­biet. Wer mit gut 1000 Höhenmeter­n auf den Falkert nicht ausgelaste­t ist, kriegt hier Nachschlag: Falkertköp­fl, Steinnock, Klomnock und Mallnock – sie alle bieten Verlängeru­ngsmöglich­keiten (siehe Online-Langversio­n).

Raffgierig­e Gipfelsamm­ler folgen am besten dem gesamten, fünf Kilometer langen Kamm vom Falkert bis zum Mallnock. Dabei buchen sie insgesamt sechs Gipfel auf ihr Haben-Konto. Aber nur, wenn die Kondition passt, sonst wird die Gipfelvöll­erei zum Leidensweg. Auch Strickpull­underBerge können Zähne zeigen. Ausgangspu­nkt: St. Oswald, RodelbahnP­arkplatz am Falkertweg (1380 m) Anreise mit Öffis: vom Bahnhof Spittal an der Drau mit Bus Nr. 5140 nach Radenthein (oder Bus Nr. 5150 von Villach) – weiter mit Bus Nr. 5144 nach Bad Kleinkirch­heim oder St. Oswald – zuletzt Taxi Krenn (www.pension-hubertusho­f.eu) p Bebilderte Langversio­n unter

derStandar­d.at/Outdoor-Tipps

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