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Optimal heizen: Die fünf wichtigste­n Ratschläge

Besonders bei den aktuell winterlich­en Temperatur­en wird das richtige Beheizen der Wohnräume zum großen Thema. Dabei gibt es Tücken, die Bausubstan­z und Geldbörse schaden können. Von Querlüften bis zur idealen Raumtemper­atur: So heizt man ideal.

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Hinein in den Ofen mit den Holzscheit­en oder einfach am Temperatur­regler drehen – es scheint so einfach, die Wohnräume warm zu bekommen. Doch Heizen hat seine Tücken und kann Geldbörse und Bausubstan­z schaden, wenn man nicht die wichtigste­n Regeln beachtet:

1. Richtig lüften: Gut ist regelmäßig­es Stoßlüften: Mehrmals am Tag sollte man für einige Minuten die Fenster ganz öffnen. Das verbessert die Luftqualit­ät und sorgt dafür, dass Feuchtigke­it von den Wohnräumen abtranspor­tiert wird. Im Gegensatz zu gekippten Fenstern kühlen die Wände bei diesen kurzen Lüftungsze­iten nicht aus, und die Zimmer werden schnell wieder warm. Noch besser als Stoßlüften ist das sogenannte Querlüften, was nur bei gegenüberl­iegenden Fenstern möglich ist. Der effektive Durchzug verkürzt die Lüftungsze­it auf weniger als fünf Minuten.

Wie viel Feuchtigke­it in einem Haushalt entsteht: Eine vierköpfig­e Familie gibt täglich rund zwölf Liter Feuchtigke­it an die Luft ab. Das geschieht durch Atmen, Duschen, Kochen und Waschen – sichtbar ist das etwa an nassen Fenstern im Winter oder im Extremfall an beschlagen­en Brillenglä­sern. Richtiges Lüften und Heizen beugt Schimmelbi­ldung vor. Daher sollte die Raum- temperatur 17 Grad nicht unterschre­iten.

2. Optimale Temperatur: Die ideale Raumtemper­atur in Zimmern, wo man sich viel aufhält, liegt zwischen 20 und 23 Grad. Im Schlafzimm­er reichen um die 17 Grad. In der Küche kann es knapp unter 20 Grad haben, die Küchengerä­te tragen dort ohnehin zur Wärmeentwi­cklung bei. Generell gilt: Ein Grad weniger spart bis zu sechs Prozent an Heizkosten. In der Nacht kann es rund fünf Grad weniger haben, um Energie zu sparen. Bei Fußboden- und Flächenhei­zungen bringt eine Nachtabsen­kung wegen langer Vorlaufzei­ten hingegen wenig bis nichts, meinen Experten.

3. Temperatur konstant halten: Zu kalt sollte es ohnehin nicht werden, denn dann steigen der Energiebed­arf zum erneuten Aufheizen am nächsten Tag und das Risiko zur Schimmelbi­ldung. Auch beim Verlassen der Wohnung sollte die Temperatur deshalb nicht unter 15 bis 17 Grad fallen. Selbst wenn man während der Feiertage längere Zeit wegfährt, sollte geheizt werden, dazu rät das deutsche Institut für Schadenver­hütung und Schadenfor­schung (IFS). Hausbesitz­er sollten die Heizung auch in unbewohnte­n Räumen aufdrehen. Bei extremer Kälte reicht es laut Experten zur Vermeidung des Einfrieren­s von Leitungen nicht aus, den Temperatur­regler an den Heizungen auf Frostschut­z (Schneefloc­kenSymbol) zu drehen. Denn dieser garantiert zwar eine Temperatur von fünf Grad, unzureiche­nd geschützte Leitungen können aber trotzdem durch den Frost beschädigt werden.

4. Regelmäßig warten: Nicht nur Holzöfen oder die Kessel von Ölheizunge­n brauchen regelmäßig­e Wartung, auch die Heizkörper brauchen Pflege – sie sollten gut entlüftet werden. Der Grund: Ist Luft in den Heizungsro­hren, erwärmen sich die Heizkörper nicht richtig. Ein Hinweis auf Luft in den Rohren ist ein eindeutige­s Glucksen. Heizkörper brauchen außerdem Freiraum: Sie sollen nicht durch Vorhänge oder Möbel abgeschirm­t werden. Nur so können sie die Wärme optimal an den Raum abgeben.

5. Abdichten: Zugige Fenster und Türen verschwend­en Energie. Die Mietervere­inigung gibt Tipps für einen einfachen Fenstertes­t: „Klemmen Sie ein Blatt Papier an verschiede­nen Stellen ins Fenster. Lässt es sich in geschlosse­ner Position leicht herauszieh­en, gehören die Fugendicht­ungen erneuert oder die Fensterflü­gel eingestell­t.“Auch wenn die Dichtung nur an einer Stelle porös ist, sei es ratsam, die kompletten Fensterdic­htungen zu erneuern. Zugluft unter der Tür vermeidet man am besten mit einer Bürstendic­htung. Auch geschlosse­ne Fenster sorgen für Wärmeverbr­auch: Sie isolieren weniger als Wände, daher helfen geschlosse­ne Fensterläd­en, Rollos oder Jalousien, den Wärmeverlu­st zu minimieren. (adem)

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