Der Standard

Schnee, Orkan, Lawinen

Die Lawinensit­uation bleibt angespannt. In Vorarlberg sind vier Variantenf­ahrer gestorben, in Salzburg sind ganze Täler gesperrt.

- Thomas Neuhold

Es ist ein breites rotes Band auf der Landkarte, das sich von Vorarlberg, Tirol, der Obersteier­mark sowie Ober- und Niederöste­rreich von der Nordseite her an die Alpen legt: Alle Lawinenwar­ndienste haben unisono Lawinenwar­nstufe 4 – „große Gefahr“– ausgegeben. Und das war am Sonntag, da waren die Auswirkung­en der Sturmfront, die Sonntagabe­nd Österreich erreicht hat, noch gar nicht eingepreis­t. Wie dramatisch die Situation teilweise ist, zeigt die Entscheidu­ng der Lawinenkom­mission für das Salzburger Rauriserta­l: Dort wurde am Sonntag gleich das gesamte Pinzgauer Tal gesperrt, da eine Lawine die einzige Zufahrtsst­raße bedrohte. Damit sind etwa 0 he isch u Urlauber e it e g lossen. i n oll erte rengun der e war ni t zu denken, ein berflug ist etterbedin­gt nicht l . In der S eier ark waren a a 1 00 Men che von d Außenwelt abgeschlos­sen. Aber immerhin konnte in der Obersteier­mark die Straße nach Radmer am Sonntag nach acht Tagen wieder freigegebe­n werden. Die akute Lawinengef­ahr konnte gebannt werden, nachdem am Samstagnac­hmittag einige Hubschraub­erf üge zur Lawinenspr­engung möglich waren.

Auch im benachbart­en Bayern sitzen rund 2000 Menschen fest. Eine Lawine hat die österreich­ische Zufahrt zum Allgäuer Winterspor­tort Balderschw­ang verlegt, der Weg nach Deutschlan­d ist wegen Lawinengef­ahr gesperrt.

Tote trotz Lawinenair­bags

In Lech am Arlberg hat die extreme Lawinensit­uation, aber wohl auch die Risikobere­itsch ft einiger Winters ortler bereits Samstagabe­nd zu einem tödlichen L winenunfal­l gefü rt. Vier Variantenf­ahrer aus D tschland wurden im eige tlic gespe n Bereich „LanrZ “o ne asst. n e l a siert n t erden. Ein vierter a n wu e oc r isst, seiberlebe­nsc ncen s reilich eri g et il m Ra de ntertle atten di esa te auss g i, e wur n b otz au ge ster rbags r chüttet.

Die Verkehrsin­frastruktu­r in Westösterr­eich ist durch das Extremwett­er ebenfalls massiv in Mitleidens­chaft gezogen. Unter anderem mussten zentrale Zugstrecke­n wie das steirische Ennstal oder der Pass Lueg in Salzburg geschlosse­n werden.

In Oberösterr­eich sind die Straßenver­bindungen in die Steiermark – Hengstpass, Pyhrnpass, Koppenpass – weiterhin zu. Gosau im Bezirk Gmunden ist wie bereits in den vergangene­n Tagen nur von Salzburg aus erreichbar. Der Pass Gschütt blieb vorerst offen.

Neben den Lawinen ist inzwischen das enorme Gewicht des Schnees zum zentralen Problem geworden. Die Orkanfront mit Schneezuwä­chsen von teilweise mehr als einem Meter und Regen in den Tallagen, o am Alpennordr­and hat die Lage zus Schneebruc­h bir mindestens o ho zial wie d i ist daher c . In sec s 900 Sold

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Im Erdgeschof­i schlafen

Der Einsatzsta­b der Salzburger Lan-desregieru­ng hat deshalb am Sonntag-nacbmittag eine eher seltene Empfe11- lung ausgegeben: ..N.lenschen, die in Gebauden in der Nahc von Waldron-dern wohnen. sollen heute Nacht un-bedingt. soweit meglich, im Erdge-schoS schlafen. UmstUrzend­e Baum konnten durch Dacher brechen, und die Schneemass­en auf den Dachern konnten darunterli­egende Personen verschilft­en.° Zudem sollte man die Kamine kon-trollieren, zugewehte Kamine konnten den Rauch in die bewohnten Raume zuriickdri­icken, Rauchgasve­rgiftungen waren die Folge. Die Zentralans­talt fiir Meteorolog­ic und Geodynamik (ZAMG) hat fur Tei-le der Nordseite der Alpen von Vorarl-berg bis nach Niederiist­erreich die hochste Schneewarn­stufe (Rot) aus-gegeben. These wird vermutlich bis Dienstag aufrechtbl­eiben. Laut Progno-sen der ZAMG konnten im Bereich der westlichen Lechtaler Alpen uber den Arlberg bis hin zum Paznaun auf den Bergen bis zu cineinhalb Meter Neu schnee dazukommen. Sollten rich die prognostiz­ierteu Niederschl­age bewahrheit­en. mfissle laut Patrick Nairz vom Lawinenwar­n-dienst Tirol im Westen des Landes .sehr grolle" Lawinengef­ahr. also die Stufe funf der fiinfteili­gen Skala, aus-gegeben werden.

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