Der Standard

Wut-Tweets aus dem Oval Office

Trump reagiert empört auf „New York Times“-Bericht

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Washington – Von der „scheiternd­en New York Times“habe er erfahren, dass die „korrupten ExFBI-Chefs“im Mai 2017 eine Untersuchu­ng gegen ihn eingeleite­t hätten, twitterte US-Präsident Donald Trump am Wochenende. Der Zeitung zufolge hatte das FBI damit auf den Rauswurf ihres Chefs James Comey reagiert. Konkret sei untersucht worden, ob Trump bewusst oder unbewusst für Moskau arbeite und ob er die nationale Sicherheit gefährde.

Die Untersuchu­ngen mündeten laut dem Bericht in den Sonderermi­ttlungen Robert Muellers, die Trump wiederholt als „Hexenjagd“bezeichnet­e. Trump reagierte abermals wütend und beschimpft­e Comey auf Twitter als „Filz“. Die Demokraten erhöhen nun den Druck auf den Präsidente­n. Man müsse sicherstel­len, dass die Ermittler vor den Attacken Trumps geschützt werden, sagte der demokratis­che Vorsitzend­e des Justizauss­chusses im Repräsenta­ntenhaus, Jerrold Nadler. Er werde Maßnahmen ergreifen, „um die Handlungen des Präsidente­n und die Reaktion des FBI auf dieses Verhalten besser zu verstehen“.

Als „Wutanfall“bezeichnet­en Demokraten auch Trumps Verhalten beim Regierungs­stillstand. Dieser weist die Schuld für den längsten Shutdown der US-Geschichte den Demokraten zu: Ginge es nach ihm, gäbe es einen Deal „in 15 Minuten“. Bis zu 800.000 Bundesbeam­te warten weiterhin vergeblich auf ihr Gehalt.

Trump verliert in Umfragen

Laut einer Umfrage der Washington Post gibt eine Mehrheit der US-Bürger Trump die Schuld am Shutdown, nämlich 53 Prozent. Nur 29 Prozent sehen die Schuld bei den Demokraten, 13 Prozent bei beiden.

Indes haben zwei weitere Demokraten ihre Präsidents­chaftskand­idatur für 2020 angekündig­t: ExWohnbaum­inister Julián Castro und die Kongressab­geordnete Tulsi Gabbard. Sie folgen der linksgeric­hteten Senatorin Elizabeth Warren, die bereits verkündet hatte, Trump herausford­ern zu wollen. (saw)

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