Microsoft macht die Popularität von Windows 7 zu schaffen
Viele Nutzer beharren auf der veralteten Version – Hersteller will aber bereits in einem Jahr den Support einstellen
Als Microsoft im April 2014 den Support für Windows XP beendete, sorgte dies für reichlich Kritik. Angesichts jener rund 30 Prozent Marktanteil, die XP zu diesem Zeitpunkt noch hatte, sei ein solcher Schritt geradezu verantwortungslos. Werden nach dem Supportende doch selbst kritische Sicherheitslücken nicht mehr bereinigt, womit alle damit ausgestatteten Rechner Angreifern wehrlos ausgeliefert sind. Nun droht sich dieses Spiel zu wiederholen, denn bereits in einem Jahr läuft der Support für Windows 7 aus. Und davon könnten ähnlich viele Nutzer wie einst bei XP betroffen sein – wenn nicht sogar noch mehr.
Eindeutige Zahlen
Aktuell liegt Windows 7 bei einem Marktanteil von 36,9 Prozent, zum Vergleich: Windows XP wurde rund ein Jahr vor dem Supportende noch von 38,7 Prozent der weltweiten Internetnutzer eingesetzt. Was aber noch verschärfend hinzukommt: Während Windows XP zum damaligen Zeitpunkt hoffnungslos veraltet war und primär auf entsprechender Hardware zum Einsatz kam, sieht die Situation bei Windows 7 anders aus. Viele User sind mit der alten Betriebssystemsgeneration äußerst zufrieden und wollen schlicht nicht auf eine neuere Version wechseln.
Den direkten Nachfolger Windows 8 haben ohnehin die meisten ausgelassen, aber auch Windows 10 ist nicht sonderlich populär. Viele Nutzer wollen sich nicht mit dauernden Updates sowie der zunehmenden Datensammlung und Werbung durch Microsoft abfinden. Eine Ausnahme vom Supportende gibt es übrigens: Unternehmen können auch nach dem Jänner 2020 Updates erhalten – falls sie bereit sind, dafür zu zahlen. Für Privatnutzer steht diese Option hingegen nicht zur Verfügung.
Kein Umdenken
Bliebe noch die Variante, dass sich Microsoft angesichts der starken Verbreitung von Windows 7 doch noch umbesinnt und den Support ausdehnt. Das will das Unternehmen aber mit allen Mitteln verhindern. Immerhin ist es erklärtes Ziel alle Nutzer, auf Windows 10 umzustellen – und so den eigenen Wartungsaufwand zu reduzieren. Für Windows-7-User heißt es insofern, sich langsam auf die neue Realität einzustellen. Wer seinen Rechner halbwegs sicher halten will, der muss sich also in den kommenden Monaten ernsthafte Gedanken über einen Wechsel auf ein anderes System machen. Das könnte etwa Windows 10 sein – oder gleich der Umstieg auf ein anderes Desktop-System wie macOS oder Linux. Gerade Letzteres bietet sich an, wenn man ältere Hardware weiter nutzen will, die mit Windows 10 nicht mehr zusammenarbeitet.