Kaum Frauen in Vorständen
Zahl ist seit dem Vorjahr trotz Quote zurückgegangen
Wien – Seit einem Jahr gilt sie: die gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten von Unternehmen, die börsennotiert sind oder ständig mehr als tausend Mitarbeiter führen. Wird die Quote nicht erfüllt, bleiben vakante Aufsichtsratsmandate frei. Bisher hat sich die Regelung nicht in der Realität niedergeschlagen, wie eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens EY zeigt.
Der Frauenanteil in den Vorstandsetagen heimischer börsennotierter Unternehmen ist im Vorjahr nicht gestiegen. Die Quote ist von sechs auf 4,8 Prozent zurückgegangen. Von 186 Vorstandsmitgliedern sind nur neun Frauen, zwei weniger als vor einem Jahr. Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten ist hingegen von 18,8 auf 23,2 Prozent gestiegen. Nur in sieben von 58 börsennotierten Unternehmen findet sich überhaupt ein weibliches Vorstandsmitglied. Nur ein Unternehmen, die Vienna Insurance Group (VIG), hat mehr als eine Frau in der Chefetage – nämlich drei.
Von neun Frauen in den Vorstandsetagen leiten drei auch das Unternehmen: Herta Stockbauer bei der BKS-Bank, Karin Trimmel beim Kräuterlikörhersteller Gurktaler und Elisabeth Stadler bei der VIG. Fünf Frauen stehen dem Finanzressort vor.
Mit dem rückläufigen Frauenanteil zeigt sich in Österreich eine entgegengesetzte Entwicklung zu Deutschland. Dort ist der Frauenanteil in Vorständen börsennotierter Unternehmen nach Angaben der Studienautoren zuletzt von 7,3 auf 8,6 Prozent angestiegen. (APA, red)