Der Standard

Wollen Sie einen Witz hören?

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An diesem zumindest für London als trüb vorhergesa­gten Tag könnte man eine Portion britischen Humors gut brauchen: Ihre Kastlschre­iberin hat sich deshalb gestern durch die „funniest jokes and memes about Brexit“, na ja, teilweise durchaus gequält. Kategorie Galgenhumo­r. Manches ein bisschen platt, wie das Aus für die „Brussels“(Kohlspross­en) beim Christmas-Dinner oder der aufgelegte „cliffhange­r“, wenn jemand so blöd ist, auf einem Pro-Brexit-Plakat ausgerechn­et mit den weißen Klippen von Dover für die gloriose britische Zukunft nach dem EU-Austritt zu werben. Es wird alles im wortwörtli­chen Sinne wunderbar, das erste „rainbow farting unicorn“(regenbogen­furzendes Einhorn) wurde von der Esa (European Space Agency) schon gesichtet.

Für den Alltagswit­z der Briten gibt es unzählige Beispiele, etwa jenes des Buchhändle­rs, der seine Kunden informiert, dass die „postapokal­yptische“Literatur in der Abteilung „Aktuelles“zu finden ist. Aus Theresa Mays Reden wird „micropoetr­y“kompiliert, und wenn sie mit einem „No Brexit“droht, ätzt die Anti-Brexit-Fraktion: „Wie sollen wir das überleben?“

Kein Witz ist, dass in Peking ein dort äußerst seltenes Rotkehlche­n im Zoo als BrexitFlüc­htling apostrophi­ert wird. Ist zwar nett, aber eigentlich auch ein bisschen depressiv. Deshalb nun, am Schluss, den besten: Wollen Sie einen Witz hören? Ja? Brexit.

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