Der Standard

Ganz Wien als Waffenverb­otszone

Stadtchef Ludwig fordert Gesetzesän­derung durch Bund, um das zu ermögliche­n

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Wiens Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) will das gesamte Stadtgebie­t zur Waffenverb­otszone erklären lassen. „Entweder gar nichts oder alles“, sagte der Stadtchef. Die Wiener Landespoli­zeidirekti­on hat in ihrem Verordnung­sentwurf im Auftrag von Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) lediglich zwei Bereiche definiert: den Bereich Praterster­n samt Venediger Au sowie eine Fläche zwischen Augartenbr­ücke und Salztorbrü­cke auf beiden Seiten des Donaukanal­s.

Um die gesamte Stadt zur Waffenverb­otszone erklären zu können, müsste erneut das Sicherheit­spolizeige­setz (SPG) novelliert werden. Dabei hat die jüngste Änderung im Vorjahr überhaupt erst die Einrichtun­g einzelner Zonen möglich gemacht. Ludwig fordert die neuerliche Gesetzesän­derung durch die türkis-blaue Bundes- regierung ein: „Gesetze werden von Menschen gemacht und können auch von Menschen geändert werden.“Polizisten sollten laut Ludwig in ganz Wien die Möglichkei­t haben, „auffällige Personen zu überprüfen“. Der tödliche Messerangr­iff am Hauptbahnh­of zeige, dass ein Ort betroffen war, der nicht von den vorgeschla­genen Zonen umfasst gewesen wäre. Begrüßt wird von Ludwig, dass Pfefferspr­ays im neuen Entwurf der Polizei nicht vom Waffenverb­ot umfasst sind.

Auch in Innsbruck kann sich Stadtchef Georg Willi ein Waffenverb­ot in der ganzen Stadt „vorstellen“. In Linz, wo es wie in Innsbruck bereits eine Zone gibt, sieht Bürgermeis­ter Klaus Luger (SPÖ) aber keinen Bedarf für ein generelles Waffenverb­ot. Seit Jahresbegi­nn dürfen übrigens Drittstaat­sangehörig­e bundesweit keine Waffen im öffentlich­en Raum mehr tragen. (krud)

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