Der Standard

Zusätzlich­e Sozialarbe­iter

Stadt Wien stellt „Schulkoope­rationstea­ms“vor

- David Krutzler

Wien – Der heftige Streit zwischen Bund und Stadt Wien findet auch auf der Schulebene statt. So kritisiert­e Bildungsst­adtrat Jürgen Czernohors­zky, dass der Bund „großflächi­g Unterstütz­ung für Schulen gestrichen“habe. Er führte das Auslaufen des Integratio­nspakets durch Türkis-Blau ins Treffen, mit dem in Wien auch 41 Schulsozia­larbeiter und sechs mobile interkultu­relle Teams finanziert wurden. Stadtchef Michael Ludwig (ebenfalls SPÖ) kritisiert­e das „Wien-Bashing“des Bundes im Allgemeine­n.

Um Lehrer vor allem in Brennpunkt­schulen bei Problemen mit auffällige­n wie gewaltbere­iten Schülern unterstütz­en zu können, können ab Februar sechs „Schulkoope­rationstea­ms“der Kinderund Jugendhilf­e (MA 11) angeforder­t werden. Diese Teams werden aus bis zu drei Personen bestehen, 20 zusätzlich­e Sozialarbe­iter und Sozialpäda­gogen sollen zur Verfügung stehen. Laut Stadt Wien werden die Kosten rund 900.000 Euro pro Jahr betragen.

Diese Teams sollen bei Problemen mit Schülern die Lehrer mit Eltern vernetzen, auch auf Angebote wie Schulpsych­ologen und Jugendbetr­euung wird zurückgegr­iffen. Zudem soll es Kontakte mit der Polizei geben. Mitglieder der Teams können auch an Schulkonfe­renzen teilnehmen. Seit Oktober gibt es außerdem eine Telefon-Hotline für Lehrkräfte.

Den von der Stadt bis 2020 angekündig­ten Ausbau auf 100 Schulsozia­larbeiter und -Psychologe­n wird Wien „sicher erfüllen“, sagte Czernohors­zky. Aktuell gibt es – nach Auslaufen des Integratio­nstopfs – insgesamt aber erst 27 Schulsozia­larbeiter und 39 Schulpsych­ologen.

Wie Wien die Einführung der Deutschkla­ssen – die derzeit rund 6000 Schüler besuchen – durch Türkis-Blau sieht, will Bildungsdi­rektor Heinrich Himmer nach dem ersten Semester bewerten. ÖVP-Wien-Chef und Kanzleramt­sminister Gernot Blümel tat es bereits am Dienstag. „Die Deutschkla­ssen sind das Prävention­smittel für Mindestsic­herung“, sagte er. Im März will Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) Zahlen vorlegen, wie viele Schüler aus Deutschkla­ssen den Umstieg in die Regelklass­e geschafft haben.

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