Paris will Rekordbuße für Airbnb
Platter plant Registrierungspflicht in Tirol
Paris/Innsbruck/Salzburg – Die Stadt Paris zieht gegen den USUnterkunftsvermittler Airbnb vor Gericht und verlangt nach eigenen Angaben eine „Rekordstrafe“von 12,5 Millionen Euro. Sie habe beschlossen, das Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen, verlautbarte Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Sonntag via Twitter. Privatleute, die in der französischen Hauptstadt gelegentlich Zimmer oder Wohnungen über Plattformen wie Airbnb vermieten, brauchen eine Registrierungsnummer von der Stadtverwaltung. Die maximale Vermietungsdauer beträgt 120 Tage. Hidalgo wirft dem Unternehmen nun vor, 1000 nicht-registrierte Wohnungen auf seiner Seite anzubieten – auf jedes nicht legale Angebot entfalle eine Strafe von 12.500 Euro.
Airbnb weist die Vorwürfe zurück. Man habe die Vermieter in Paris weitgehend über die aktuellen Vorschriften informiert. „Dennoch behaupten wir, dass die in Paris erlassenen Vorschriften, von denen jeder fünfte Pariser betroffen ist, ineffektiv und unverhältnismäßig sind und gegen die europäischen Vorschriften verstoßen“, gab Airbnb bekannt.
Unterdessen hat sich Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) für eine Registrierungspflicht für alle touristischen Vermieter, unter anderem Airbnb, ausgesprochen. Dies berichteten die Tiroler Tageszeitung und die Kronen Zeitung in ihren Sonntagsausgaben. Eine gesetzliche Regelung durch den Bund würde zulange auf sich warten lassen, hieß es dazu seitens der Tiroler Landesregierung. Alleine in Innsbruck seien bis zu 1500 Wohnungen über die Plattform verfügbar.
„Um dieser negativen Entwicklung entgegenzutreten, werden wir nun im Land Tirol konkrete Schritte setzen“, sagte der Landeshauptmann. Über das Aufenthaltsabgabegesetz soll für alle Formen der Beherbergung zu touristischen Zwecken eine Meldepflicht bei der Gemeinde eingeführt werden.
Laut einer Aussendung der Uni Salzburg, die 700 über Airbnb vermietete Wohnungen in der Stadt Salzburg unter die Lupe genommen hat, nutzen vor allem kommerzielle Anbieter die Plattform. Die Hauptakteure sind demnach Anbieter aus der Tourismus- und Immobilienwirtschaft. (APA, dpa)