Der Standard

Eurofighte­r: Ermittlung­en

Causa übersiedel­te zur Korruption­sstaatsanw­altschaft

- Renate Graber

In der Causa Eurofighte­r laufen Ermittlung­en selbst gegen den bis Ende Jänner zuständige­n Staatsanwa­lt R.

Wien – Die Causa Eurofighte­r zieht weite Kreise – auch in der Justiz. Seit kurzem laufen gegen den bis Ende Jänner für die Sache zuständige­n Staatsanwa­lt R. selbst Ermittlung­en. Und zwar auf Initiative der Oberstaats­anwaltscha­ft (OStA) Wien, die für die Aufsicht über die Staatsanwa­ltschaften zuständig sind. Das Verfahren wird in Eisenstadt geführt und dreht sich dem Vernehmen nach um verdächtig­e Informatio­nsflüsse in der Causa Eurofighte­r, die R. von Beginn an geführt hatte.

Der Sprecher der OStA Wien, Michael Klackl, erklärt die Sache auf Anfrage des Standard so: „Es haben sich ernstzuneh­mende Zweifel an der Amtsführun­g des Staatsanwa­lts ergeben. Wir haben daher die Überprüfun­g im Rahmen eines Ermittlung­sverfahren­s veranlasst.“Ob das mit den Eurofighte­r-Ermittlung­en und dem Verdacht auf Bruch des Amtsgeheim­nisses zu tun hat? Dazu sagt der Behördensp­recher nichts.

Staatsanwa­lt R. betreut die heikle Causa rund um die Beschaffun­g der Abfangjäge­r, zu der ein U-Ausschuss läuft, nicht mehr. Die Causa ist am 1. Februar zur Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA) übersiedel­t. Und zwar mit der Staatsanwä­ltin, die den Akt mit R. bearbeitet hat und in die WKStA gegangen ist. Die OStA habe von ihrem Recht Gebrauch gemacht, der Staatsanwä­ltin die Causa Eurofighte­r mitzugeben. Das diene der Verfahrens­beschleuni­gung und -kontinuitä­t, erklärt Klackl.

R., der keinen Kommentar abgibt und für den die Unschuldsv­ermutung gilt, arbeitet nun nicht mehr an Wirtschaft­sstrafsach­en. Er hat die Wirtschaft­sgruppe verlassen in Richtung Abteilung für allgemeine Causen. Aus eigenem Antrieb, wie alle betonen.

Gerüchte, wonach Christian Pilnacek, Strafrecht­ssektionsc­hef und Generalsek­retär im Justizmini­sterium, all das bewirkt hat, werden zurückgewi­esen. Es habe keine Weisung gegeben, sagt die OStA. Pilnacek sagt das auch, „ich habe mich nicht eingemisch­t“.

Newspapers in German

Newspapers from Austria