Der Standard

Sitcom Verfassung­sschutz

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Arbeitslei­d: in einem Büro mit jemandem zusammensi­tzen, der die ganze Zeit Radio Niederöste­rreich hört. Wie soll man da „Situations­analysen“erstellen? Das war nämlich die Aufgabe der Dame, die jetzt zum zweiten Mal vor dem BVT-Untersuchu­ngsausschu­ss aussagte und die Nerven der Vertreter von eigentlich allen strapazier­te. Nämlich durch herrisches Gehabe, Herumfucht­eln und generelles Nichtverst­ehen, wie man eigentlich dazu kommt, sie da als Zeugin zu befragen. Darauf erschien eine hochrangig­e Polizistin, die erklärte, durch Interventi­onen zur Zeit eines ÖVPMiniste­rs im Innenresso­rt sei eine „Schwemme von Ahnungslos­en“in den Verfassung­sschutz gekommen, mit entspreche­nden Folgen für die Qualität der Arbeit. Am nächsten Tag erschien wieder die Leiterin der Rechtsextr­emismusabt­eilung, deren Material bei der berühmten Razzia beschlagna­hmt worden war. Damals hat man ihr die Frühpensio­nierung nahegelegt, weil „die (vom FPÖMiniste­rbüro) wollen dich da weghaben“. Die Expertin kann berichten, dass sie auf dem Weg zum „weißen Elefanten“im Amt ist.

Sonst noch was? Ja, ein hoher Funktionär aus der VP-Ära habe gesagt, man müsse „die Linken“alle aus der elektronis­chen Kartei löschen, denn die stellen reihenweis­e Auskunftsb­egehren, was peinlich werden könnte.

Wann werden wir eine Sitcom-Vorabendse­rie im TV sehen („Die Verfassung­sschützer“), und wer schreibt sie?

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