Der Standard

Vorbereitu­ngen für den „schwierigs­ten Termin der Welt“

Kneissl soll Kurz-Besuch im Weißen Haus vorbesprec­hen

-

Auch die österreich­ische Außenminis­terin Karin Kneissl reiste am Mittwoch nach Warschau, um an der Konferenz zur Zukunft im Nahen Osten teilzunehm­en. Nur wenige EU-Staaten sind bei der zweitägige­n Konferenz zu „Frieden und Sicherheit im Mittleren Osten“wie Österreich oder Ungarn auf Ebene der Außenminis­ter vertreten.

Kneissl hat allerdings laut Außenminis­terium auch noch eine zweite Agenda, mit der sie die Reise antritt. Sie trifft heute, Donnerstag, in Polen US-Außenminis­ter Mike Pompeo. Dabei soll es auch um die Vorbereitu­ng des Treffens von Bundeskanz­ler Sebastian Kurz und US-Präsident Donald Trump am 20. Februar im Weißen Haus gehen. Seit Wolfgang Schüssel 2005 wurde kein österreich­ischer Kanzler mehr im Weißen Haus empfangen.

Unterkühlt­es Verhältnis

An dem „schwierigs­ten Termin der Welt“arbeite US-Botschafte­r Trevor Traina nach eigenen Worten seit Amtsantrit­t. Das Bundeskanz­leramt hätte wohl ein Treffen während der EU-Ratspräsid­entschaft Österreich­s vorgezogen. Der Trump’sche Kalender hatte aber erst jetzt einen Timeslot zu bieten. Das Verhältnis zwischen der USA und dem verbündete­n Europa gilt unter Trump als unterkühlt. Der Regierungs­chef des aus US-Sicht diplomatis­ch wenig relevanten, bündnisfre­ien Österreich­s dürfte in Washington­er Zirkeln unter anderem auch deshalb aufgefalle­n sein, weil er mit seiner restriktiv­en Zuwanderun­gspolitik zur politische­n Linie Trumps passt. Kurz könne man zwar kein Rechtspopu­listen-Etikett umhängen, er habe aber „eine nationale Orientieru­ng“, die attraktiv für Trump sei, konstatier­t auch USKenner Peter Filzmaier. Die frühere US-Botschafte­rin in Wien, Helene von Damm, schätzt, der USPräsiden­t sei einfach neugierig auf einen jungen Politiker, der wie er „alles umdreht“. (mhe)

Newspapers in German

Newspapers from Austria