Der Standard

Alita: Eine vor den Cyborg-Latz geknallt

-

Man kennt das ja, kaum ist man aus einem dreihunder­tjährigen Koma erwacht und hat einen neuen Roboterkör­per angedübelt bekommen, muss man schon finstere Cyborg-Organdiebe zu Sondermüll prügeln und einen schmachtäu­gigen Mechaniker­buben davon überzeugen, dass sich eine biomechani­sche Ganzkörper­prothese wie echt anfühlen kann. So geht es auch der Heldin von Yukito Kishiros CyberpunkM­anga-Serie Gunnm, die es nun als Alita: Battle Angel mit mehrjährig­er Verspätung ins Kino geschafft hat.

Bereits um die Jahrtausen­dwende hatte James Cameron mehr oder weniger offiziell mit einer Verfilmung zu liebäugeln begonnen, dann aber doch lieber Avatar gedreht oder sich über alternativ­e Enden für Titanic den Kopf zerbro- chen. So hat schließlic­h Robert Rodriguez im Regiestuhl Platz genommen, während Cameron nur noch als Produzent die Werbetromm­el rührt.

Mit Christoph Waltz, Jennifer Connelly und Mahershala Ali sind gleich drei Oscar-Preisträge­r in Nebenrolle­n dabei, der Film richtet seinen Fokus jedoch ganz auf seine von Rosa Salazar und ein paar Computergr­afikern verkörpert­e Titelheldi­n. Wenn diese sich erstaunlic­h humorbefre­it durch ihre Widersache­r säbelt, macht das durch die 3D-Brille betrachtet auch ordentlich Laune.

Ob die Berserkeri­n mit den riesigen Manga-Augen in ähnlichem Ausmaß zur Identifika­tionsfigur taugt wie Katniss Everdeen aus Die Tribute von Panem, darf jedoch bezweifelt werden. (wall)

 ??  ?? Huch, wo ist der Rest des Roboterkör­pers? Christoph Waltz in Alita.
Huch, wo ist der Rest des Roboterkör­pers? Christoph Waltz in Alita.

Newspapers in German

Newspapers from Austria