Der Fußball nimmt Fahrt auf
Salzburg und Rapid sind nach den internationalen Niederlagen im Cup tätig
Wien/Pasching – Es ist nationaler Fußball, eine Woche vor der Wiederaufnahme der Bundesliga steht quasi zum Aufwärmen das Viertelfinale im Cup an. Am Freitagabend eröffnetet die Wiener Austria beim Regionalligaklub GAK den vierfachen Reigen (nach Blattschluss), am Samstag setzen der LASK und St. Pölten fort. Das ist eigentlich der Schlager, der Tabellenzweite empfängt den Dritten. Die Anpfiffzeit in Pasching ist eine ungewöhnliche, um zwölf Uhr geht es los. LASK-Trainer Oliver Glasner, der ein „Duell auf Augenhöhe“erwartet, hat mit der Ansetzung kein Problem: „Die Partie findet zwischen den beiden Damenslaloms statt. Es gibt Schlimmeres, als erst um halb drei am Mittagstisch zu sitzen.“
Red Bull Salzburg gastiert am Sonntag in Wiener Neustadt, Rapid begrüßt Hartberg, danach wird das Halbfinale gelost. „Von der Qualität stehen wir über Hartberg. Wir müssen in die nächste Runde aufsteigen“, nahm Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer seine Kicker in die Pflicht. Er kündigte Rotation an. Im Vorverkauf wurden mehr als 10.000 Karten abgesetzt. Die Qualität im Sechzehntelfinale der Europa League lag freilich unter jener von Inter Mailand, am Donnerstag setzte es daheim ein 0:1.
Die italienische Presse war von den Gastgebern nicht sehr begeistert, von Inter übrigens auch nicht. „Rapid ist wirklich die kleine Mannschaft, die Prohaska mit unerbittlicher Ehrlichkeit beschrieben hatte: spärliche Technik, extreme Schwierigkeiten beim Schuss, Depression wegen der niedrigen Position in der österreichischen Meisterschaft. Die ehrfurchtsvolle Angst vor Inter bewegt Coach Kühbauer dazu, über das Notwendige zu verteidigen. Er lässt zu lange Zeit zwei Spieler auf der Bank, Schobesberger und Knasmüllner, die der Mannschaft in der zweiten Halbzeit einen Ruck geben“, schrieb die Gazzetta dello Repubblica war noch härter: „Nach dem Winterschlaf bricht Rapid bei der ersten Schwierigkeit zusammen. So schaffen die einfachen Soldaten Spallettis einen leichten Durchbruch gegen die widerstandslosen Gegner und garantieren sich ein ruhiges Rückspiel in einer Woche im San Siro.“
Meister Salzburg vermochte beim 1:2 in Brügge gegen den belgischen Champion auch nicht zu überzeugen. Die Ausgangsposition fürs Rückspiel ist aber solide. Es war die erste Niederlage in einem Pflichtspiel in dieser Saison. „Das ist jetzt kein Traumergebnis, aber ich glaube, dass wir sicherlich noch Chancen haben, uns das Weiterkommen in der Europa League zu erarbeiten“, sagte Trainer Marco Rose. Natürlich habe die Matchpraxis gefehlt. „Aber das darf nie im Leben ein Alibi sein.“Zweitligist Wiener Neustadt hat übrigens gar keine Matchpraxis, also ist der Außenseiter krasser Außenseiter. (red)