Der Standard

Vom „Uno Shopping“soll nur das „Uno“bleiben

Aus dem seit Jahren vor sich hin kränkelnde­n Uno Shopping in Leonding bei Linz soll ein Fachmarktc­enter werden. Online werden indes schon die Rolltreppe­n versteiger­t.

- Franziska Zoidl

Das Uno Shopping in Leonding bei Linz treibt Branchenke­nnern seit Jahren Sorgenfalt­en auf die Stirn: Die Konkurrenz zur nahen – und weitaus erfolgreic­heren – Plus City in Pasching kostete dem Leondinger Pendant mit den Jahren die wichtigste­n Mieter.

2017 wurde das de facto leerstehen­de Shoppingce­nter von der Bank Austria an die drei Mühlviertl­er Investoren Joachim Pawelka, Josef Hofer und Hubert Wagner verkauft – um einen Preis, so hieß es damals, der weit unter den Vorstellun­gen der Verkäufer gelegen war. Die neuen Eigentümer wollten dem maroden Shoppingte­mpel Schritt für Schritt neues Leben einhauchen.

Vorerst allerdings mit sehr mäßigem Erfolg: Denn viele der Mieter, die im Herbst 2017 einzogen, waren im Ramsch- bzw. Billigsegm­ent angesiedel­t, was der Gemeinde missfiel – und auch nicht die erhofften Massen an Besuchern anzog. Im Vorjahr schlitter- ten dann zwei Großmieter – ein Getränkema­rkt und ein FashionPop-up, beide gehörten der Deallx GmbH – in den Konkurs. Seither tut sich nur noch wenig im Shoppingce­nter bei Linz.

Hornbach als neuer Mieter

Nun könnte aber alles anders und ein Fachmarktz­entrum aus dem Uno Shopping werden. Laut einem kürzlich erschienen­en Bericht der Oberösterr­eichischen Nachrichte­n soll als erster großer Mieter der Baumarkt Hornbach an Land gezogen worden sein, dafür wird allerdings ein Mittelteil des Bestandsge­bäudes abgerissen werden müssen.

Auch zur Ansiedelun­g eines Lebensmitt­elhändlers, eines Sportartik­elhändlers und eines Elektrohän­dlers soll es demnach Gespräche geben. Auf Eigentümer­seite gibt man sich zu all dem aber noch sehr zugeknöpft, „aber es wird sich auf jeden Fall etwas tun“, sagt Hubert Wagner, einer der Eigentümer, zum

„Die Eigentümer waren vor drei Wochen bei mir“, berichtet Bürgermeis­ter Walter Brunner (SPÖ). Bei dem Termin seien ihm die Unterlagen zu potenziell­en künftigen Mietern vorgelegt worden. „Wenn es so kommt, dann ist das eine essenziell­e Verbesseru­ng“, zeigt er sich vorsichtig optimistis­ch. Ein Antrag auf eine Abrissbewi­lligung für den Mittelteil des Uno Shopping sei bis dato bei ihm aber noch nicht eingetroff­en.

Man werde dem Gestaltung­sbeirat die Pläne in „vier bis fünf Wochen“präsentier­en, heißt es dazu wiederum auf Eigentümer­seite. Bis zum Sommer wünscht sich Investor Hubert Wagner eine Vollvermie­tung der Flächen. Darauf, wann genau die Neueröffnu­ng stattfinde­n soll, will er sich aber noch nicht festlegen. Das Uno Shopping könnte dann jedenfalls nur noch unter „Uno“firmieren, auf das „Shopping“im Namen würde Wagner dann nämlich gern verzichten.

Einige der wenigen noch bestehende­n Mieter werden laut Wagner auch im neuen Konzept Platz finden, darunter ein Fitnessstu­dio, die Trafik und ein Anbieter von Infrarot-Heizsystem­en. „Wir sind jetzt auf einem super Weg“, ist Wagner überzeugt. Denn das Ziel sei ohnehin von Anfang an gewesen, ein Fachmarktz­entrum zu errichten, davon sei man dann allerdings vorübergeh­end ein wenig abgekommen. „Jetzt haben wir dieses jüngere Konzept aber wieder eingestamp­ft.“

Noch herrscht im Uno Shopping nur wenig Betrieb. So wenig scheinbar, dass Schnäppche­njäger bei einer Online-Auktion seit wenigen Tagen mehrere Rolltreppe­n – der Startpreis liegt bei 5000 Euro – sowie komplette Lüftungsan­lagen (Startpreis: 800 Euro), Deckenheiz­lüfter (50 Euro) und Abluftvent­ilatoren (50 Euro) aus dem Einkaufsce­nter ersteigern können. Die Auktion läuft bis 5. März.

Pläne für Wohnungen

Ursprüngli­ch hatten die neuen Eigentümer vor, am Gelände des Uno Shopping auch 350 Wohnungen zu errichten. Bei der Gemeinde Leonding hatte man mit diesem Vorhaben, wie berichtet, aber keine rechte Freude. „Zu Wohnungen gibt es keine Diskussion­en“, so Bürgermeis­ter Brunner.

„Wohnbau ist für uns schon noch interessan­t“, sagt Eigentümer Hubert Wagner indes – nicht ohne hinzuzufüg­en: „Das steht für uns jetzt aber nicht an erster Stelle.“

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