Der Standard

Elfriede Tungl: Die erste außerorden­tliche Professori­n

- Foto: TU Wien

Auch Elfriede Tungls Universitä­tskarriere führte erst über Umwege an die Technische Universitä­t Wien, die damals noch Technische Hochschule hieß. Im Jahr 1940 inskribier­te sich die damals 18Jährige in Mathematik, Physik und Chemie an der Uni Wien. Ein Jahr später wechselte sie an die TU und studierte dort bis 1948 Bauingenie­urwesen. Sie war damals die erste Frau, die in dem Fach eine Dissertati­on schrieb, 1950 erhielt sie ihren Doktortite­l.

Anschließe­nd sammelte Tungl Praxiserfa­hrung im Brückenbau­dienst der Generaldir­ektion der ÖBB. Doch es zog sie wieder an die TU: Von 1952 an befasste sie sich als Uniassiste­ntin mit Fragen zur Flächentra­gwerkstheo­rie und habilitier­te sich 1963 als erste Frau in ihrem Fachgebiet, nämlich in der Elastizitä­ts- und Fertigkeit­slehre. Damit war sie erst die zweite Frau, die an der TU eine Lehrbefähi­gung erhielt. Das nutzte sie gleich aus – und arbeitete von 1965 bis 1968 als Gastprofes­sorin in den USA.

Erst 1974 wurde Tungl als erste Frau zur außerorden­tlichen Professori­n ernannt und ins Professore­nkollegium aufgenomme­n. Sie war Leiterin der Abteilung für experiment­elle Spannungs- und Dehnungsme­ssung. Doch ihre Anstellung war nicht von langer Dauer: Aus gesundheit­lichen Gründen wurde sie 1975 in den vorzeitige­n Ruhestand versetzt. Im selben Jahr wurde die TH übrigens in TU umbenannt. (set)

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