Der Standard

Drohungen, Gebühren und Gesetze

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Nur noch „ausreichen­d“statt wie bisher „gut“bewertet Reporter ohne Grenzen hier die Lage der Pressefrei­heit – und die Entwicklun­g gar als „alarmieren­d“. Die Menschenre­chtsorgani­sation stufte Österreich gerade um fünf Plätze auf Rang 16 weltweit herunter – ganz vorn liegen Norwegen und andere skandinavi­sche Länder. Die Österreich-Präsidenti­n Rubina Möhring äußerte „große Sorge, dass es nicht besser wird“.

Die internatio­nale Organisati­on verweist auf Angriffe der Regierungs­partei FPÖ auf kritische Journalist­en und Medien und Beschränku­ngen für sie – von Lügenvorwü­rfen und Absetzungs­drohungen gegen Armin Wolf (ORF) und ORF-Korrespond­enten bis zu Informatio­nsbeschrän­kungen für kritische Zeitungen wie Standard und Falter.

Österreich­s Regierung, um Message-Control bemüht, hat etwa einen Entwurf zur Ausweispfl­icht für Meinungsäu­ßerung in Foren vorgelegt. Sie bereitet ein neues ORF-Gesetz vor und überlegt, den öffentlich­en Rundfunk direkt aus dem staatliche­n Budget zu finanziere­n statt aus der Rundfunkge­bühr. Öffentlich­e Werbebudge­ts für kritische Medien werden gekürzt und weit nach rechts zu Medien wie Unzensurie­rt.at und Wochenblic­k verschoben. Das seit Jahren geforderte Gesetz über freien Zugang zu Informatio­n indes gibt es bisher nicht.

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