Maduro lässt Soldaten Treue schwören
Gegenpräsident Guaidó ruft zum Streik auf
Caracas – Nachdem der Umsturzversuch der Opposition vorerst gescheitert scheint, schwört Venezuelas unter Druck stehender Präsident Nicolás Maduro nun das Militär auf die Verteidigung seiner Regierung ein. „Die Bolivarischen Streitkräfte stehen vor einer historischen Aufgabe. Soldaten des Vaterlandes: Die Stunde des Kampfes ist gekommen“, sagte er am Donnerstag in der Festung Tiuna in Caracas vor tausenden Soldaten. Die Soldaten salutierten und riefen: „Immer loyal, niemals Verräter!“
In dem seit Monaten dauernden Machtkampf hatte der selbsternannte Interimspräsident Juan Guaidó am Dienstag mithilfe von Teilen des Militärs den inhaftierten Oppositionsführer Leopoldo López aus dem Hausarrest befreit und den Endkampf um die Macht angekündigt. Allerdings scheiterte der Versuch, größere Teile der Streitkräfte zum Überlaufen zu bewegen. Guaidó setzt nun auf einen Generalstreik und kündigte am Mittwoch bei Protesten in der Hauptstadt Caracas an, dass ab Donnerstag stufenweise die Arbeit niedergelegt werden solle.
Bei den Protestkundgebungen zum 1. Mai wurden zwei Menschen getötet und dutzende weitere verletzt. Eine 27-jährige Frau starb, nachdem sie von einer Kugel am Kopf getroffen worden war. Guaidó beschwor seine Anhänger, „auf den Straßen zu bleiben, bis wir Freiheit für das venezolanische Volk erreichen“. (APA, red)